
Against Apocalypse: Recovering Humanity's Wholeness
Das Buch prangert die unverantwortliche Rücksichtslosigkeit einiger geopolitischer Agenden an, die die Welt unaufhaltsam in Richtung eines großen globalen Krieges und möglicherweise einer nuklearen Zerstörung oder Apokalypse treiben. Das Bulletin of Atomic Scientists hat kürzlich die „Weltuntergangsuhr“ auf drei Minuten vor Mitternacht gestellt.
Die Anzeichen, die auf eine mögliche große Katastrophe hindeuten, sind vielfältig: Überall in unserer heutigen Welt findet man ethnische und religiöse Konflikte, blutiges Chaos, beginnenden Völkermord, Stellvertreterkriege und „hybride“ Kriege“, eine Erneuerung des Kalten Krieges. Nimmt man zu diesen Übeln noch globale Wirtschaftskrisen, massive Flüchtlingsströme und die Bedrohung durch die globale Erwärmung hinzu, so ergibt sich das Bild einer Welt in völliger Unordnung. Es ist also höchste Zeit für die Menschheit aufzuwachen.
Ausgehend von der Darstellung der globalen „Anomie“ ruft das Buch die Menschen überall dazu auf, sich der Zerstörungswut zu widersetzen und zu politischer Vernunft und dem Streben nach Frieden zurückzukehren.
Dies ist ein Aufruf zur globalen öffentlichen Verantwortung. In ethischer Hinsicht heißt es, dass die Menschen überall die Verpflichtung haben, die Apokalypse zu verhindern und unsere Welt zu „erhalten“ oder „die Welt zusammenzuhalten“, und zwar in all ihren Dimensionen - einschließlich der Dimensionen des menschlichen und sozialen Lebens, der natürlichen Ökologie und der spirituellen Bestrebungen des Menschen (oder der Offenheit für das Göttliche).
Anders ausgedrückt: Anstelle der vorherrschenden Unordnung und Gebrochenheit fordert uns das Buch auf, nach einer neuen „Ganzheit“ und einem gerechten Frieden zu suchen. Das Buch ist interkulturell und auch interdisziplinär. Da das Ziel ganzheitlich ist - die Welt zusammenzuhalten -, muss das Buch notwendigerweise auf viele Disziplinen zurückgreifen: darunter Philosophie, Theologie, Sozialwissenschaft, Geschichte und Literatur.
Was das philosophische und intellektuelle Erbe des Westens betrifft, so stützt es sich vor allem auf die Lehren von Nietzsche, Heidegger und Derrida. Darüber hinaus bietet er eine völlig neue Interpretation des Werks von Thomas Hobbes, in dem er eine ethische Forderung nach einem Ausstieg aus dem Zustand des ewigen Krieges in Richtung eines gemeinsamen Gemeinwesens herausarbeitet. Der Text stützt sich auch auf die Lehren der christlichen Theologie (sowohl der katholischen als auch der protestantischen) und beruft sich an entscheidenden Stellen auf die Werke von Karl Barth, Raimon Panikkar und anderen.
Was das nicht-westliche intellektuelle und spirituelle Erbe betrifft, so bietet das Buch neue Interpretationen führender Texte der indischen und chinesischen Tradition. So wird der Schwerpunkt auf die Ideen der „Welterhaltung“ (loka-samgraha) im Hinduismus und des „Alles-unter-dem-Himmel“ im klassischen chinesischen Denken gelegt.
Obwohl eine zentrale Stoßrichtung des Textes auf eine neue Ganzheit abzielt, ist das Ziel nicht eine einheitliche Synthese, in der alles in einer faden Einheit aufgehen würde. Vielmehr geht es darum, die Vielfalt der Welt in ihrer rechtmäßigen Integrität zu erhalten, indem alle Elemente in einem komplexen Netz von Verbindungen und „Relationalität“ miteinander verknüpft werden.