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Truth and Politics: Toward a Post-Secular Community
Gegensätze, die in fast allen Bereichen der Gesellschaft zu finden sind, führen leicht zu Antagonismus und Feindseligkeit und schließlich zu Krieg und Zerstörung. Sowohl historisch als auch analytisch lässt sich dieser Zustand auf eine Weltanschauung zurückführen, die als modernes Paradigma bezeichnet wird und mit Descartes' cogito ergo sum begann.
Der in dieser Studie untersuchte Paradigmenwechsel wird auf drei Ebenen vorgeschlagen: Glaube, Gesellschaft und Ökologie. Auf der Ebene des Glaubens (menschlich-göttliche Beziehungen) schlägt Fred Dallmayr einen Wechsel vor, bei dem Glaube und Welt in Symbiose gesehen werden, anstatt sie im Dualismus, den die Moderne verursacht hat, gegeneinander auszuspielen. Auf der gesellschaftlichen Ebene (zwischenmenschliche Beziehungen) schlägt er einen Wandel vor, der die Tendenz der Moderne, die Individuen von jeglichem gemeinschaftlichen Hintergrund zu trennen, reparieren würde, was dazu geführt hat, dass die Menschen zunehmend (nur) in ihrem eigenen Interesse handeln.
Auf der Ebene der Ökologie (Beziehungen zwischen Mensch und Natur) untersucht Dallmayr, wie die Natur auf die Ausbeutung und die ständigen Eingriffe des Menschen reagiert hat, und unterstreicht auch hier die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels. Wahrheit und Politik versucht, die Schattenseiten der Moderne zu beheben und damit eine postmoderne (nicht antimoderne) und postsäkulare (nicht antisäkulare) Perspektive einzunehmen.