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Post-Liberalism: Recovering a Shared World
Die liberale Demokratie ist heute die vorherrschende politische Ideologie im Westen. Auf den ersten Blick suggeriert sie eine Äquivalenz zwischen ihren beiden zentralen Bestandteilen - Liberalismus und Demokratie -, doch wie Fred Dallmayr hier darlegt, bewegen sich die beiden in sehr unterschiedlichen Bereichen.
Die beiden stehen häufig in Konflikt miteinander und gefährden unser öffentliches Leben. Dies zeigt sich in der Zunahme des egozentrischen Neoliberalismus und der autokratischen Bewegungen in unserer heutigen Welt. Genauer gesagt, besteht der Konflikt in der liberalen Demokratie zwischen der Verfolgung individueller oder korporativer Interessen einerseits und einem "Volk", das durch wirtschaftliche und kulturelle Auseinandersetzungen zunehmend zerrissen wird, andererseits.
Dallmayr stellt die Frage, ob es noch Raum für eine echte Privatsphäre und eine authentische Demokratie gibt, wenn alle öffentlichen Güter, von Schulen über Parks bis hin zu Polizei und Armee, zum Ziel der Privatisierung geworden sind. In diesem Buch versucht Dallmayr, die Demokratie als gemeinsames öffentliches und post-liberales Regime zu retten.
Postliberalismus" bedeutet jedoch weder die Verleugnung der menschlichen Freiheit noch die Befürwortung eines illiberalen Kollektivismus oder Nationalismus. Unter Rückgriff auf ein breites Spektrum zeitgenössischen politischen, religiösen und säkularen Denkens zeichnet Dallmayr einen möglichen Weg zu einem liberalen Sozialismus auf, der frei von egalitären Imperativen und einer privaten Sphäre ist, die frei von Besitzgier ist.