Bewertung:

Die Rezensionen heben George Lukacs' *Geschichte und Klassenbewusstsein* als ein bedeutendes Werk hervor, das für das Verständnis der marxistischen Philosophie unerlässlich ist. Die Kritiker heben seine aufschlussreiche Analyse von Konzepten wie Verdinglichung und Klassenbewusstsein hervor, weisen aber auch auf die Herausforderungen hin, die sich aus seinem abstrakten Stil und seinen komplexen Ideen ergeben. Viele Rezensenten betrachten es als einen Eckpfeiler der kritischen Theorie, obwohl einige Schwierigkeiten haben, seine dichten Argumente vollständig zu erfassen.
Vorteile:Gilt als eines der wichtigsten Werke für den Marxismus außerhalb von Marx' eigenen Schriften.
Nachteile:Bietet erhellende Einsichten, insbesondere im Essay über die Verdinglichung.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
History and Class Consciousness: Studies in Marxist Dialectics
Dies ist das erste Mal, dass eine der wichtigsten frühen theoretischen Schriften von Luk cs, die 1923 in Deutschland veröffentlicht wurde, in englischer Sprache verfügbar ist. Das Buch besteht aus einer Reihe von Aufsätzen, die sich unter anderem mit der Definition des orthodoxen Marxismus, der Frage von Legalität und Illegalität, Rosa Luxemburg als Marxistin, der sich wandelnden Funktion des Historischen Marxismus, dem Klassenbewusstsein sowie der Begründung und dem Bewusstsein des Proletariats befassen.
1968, anlässlich des Erscheinens seiner gesammelten Werke, bewertete Luk cs den Einfluss dieses Buches wie folgt:
"Für die historische Wirkung von Geschichte und Klassenbewußtsein und auch für die Aktualität der Gegenwart ist ein Problem von entscheidender Bedeutung: die Entfremdung, die hier erstmals seit Marx als zentrale Frage einer revolutionären Kapitalismuskritik behandelt wird und deren historische wie methodische Ursprünge tief in der Hegelschen Dialektik verwurzelt sind. Es versteht sich von selbst, dass das Problem omnipräsent war. Wenige Jahre nach dem Erscheinen von Geschichte und Klassenbewusstsein wurde es von Heidegger in Sein und Zeit in den Mittelpunkt der philosophischen Diskussion gerückt, einen Platz, den es bis heute vor allem durch die Position von Sartre und seinen Anhängern behauptet. Die von L. Goldmann aufgeworfene philologische Frage, der Heideggers Werk teilweise als polemische Antwort auf mein (zugegebenermaßen unbenanntes) Werk betrachtete, muss hier nicht diskutiert werden. Es genügt heute zu sagen, dass das Problem in der Luft lag, vor allem, wenn wir seinen Hintergrund im Detail analysieren, um seine Wirkung zu klären, die Vermischung von marxistischen und existenzialistischen Denkprozessen, die vor allem in Frankreich unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte. In diesem Zusammenhang sind Prioritäten, Einflüsse und so weiter nicht besonders wichtig. Wichtig ist, dass die Entfremdung des Menschen als zentrales Problem der Zeit, in der wir leben, erkannt und gewürdigt wurde, von bürgerlichen wie von proletarischen, von politisch rechten wie von linken Denkern.
So übten Geschichte und Klassenbewusstsein in den Kreisen der jugendlichen Intelligenz eine tiefgreifende Wirkung aus".