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God's Court and Courtiers in the Book of the Watchers
Der erste Henoch ist ein altes judäisches Werk, das die Gattung der Apokalypse begründete. Die Kapitel 1-36 erzählen die Geschichte des Herabsteigens von Engeln, die "Wächter" genannt werden, vom Himmel auf die Erde, um vor der Zeit der Sintflut menschliche Frauen zu heiraten, das darauf folgende Chaos und die Reaktion Gottes.
Sie erzählen auch von der Reise des rechtschaffenen Schriftgelehrten Henoch durch den Kosmos, der von Engeln geführt wurde. Der Himmel, einschließlich des Ortes und der Personen, die dort wohnen (Gott, die Engel und Henoch), spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung. Doch wie ist der Himmel zu verstehen? Die bestehende Forschung, die das Judentum" als angemessenen Rahmen voraussetzt, sieht den henochischen Himmel als Spiegelbild des Tempels in Jerusalem, wobei das Haus Gottes dessen Architektur nachbildet und die Engel und Henoch wie Priester wirken.
Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass die Judäer eine ethnische Gruppe darstellten, und diese Ansicht ermutigt zu einer erneuten Untersuchung von 1 Henoch 1-36.
Das eigentliche Modell des Himmels erweist sich als ein König an seinem Hof, umgeben von seinen Höflingen. Die wichtigsten Merkmale des Textes lassen sich aus dieser Perspektive erklären, während das Tempel- und Priestermodell nicht überzeugen kann.
Der Autor war Mitglied einer nicht-tempelhaften Gruppe von Schriftgelehrten in Judäa, die über ausgeprägtes astronomisches Wissen verfügte, Henoch als ihr Vorbild propagierte und in die breitere soziopolitische Welt ihrer Zeit eingebunden war. "Esler hat einen offensichtlichen, aber oft übersehenen Rahmen für das Verständnis des einflussreichen Mythos des rebellischen Engels im Buch der Wächter von 1 Henoch geschaffen. Dieses Buch sollte zur Pflichtlektüre für jeden werden, der sich mit der Frage beschäftigt, wie es sein kann, dass das Böse in der Nähe Gottes entstanden sein soll." --Loren Stuckenbruck, Lehrstuhl für Neues Testament, Ludwig-Maximilians-Universität München ""Philip Esler hat eine frische und wichtige Studie über die frühe Henoch-Literatur geschrieben, die von einer soziologischen Perspektive geprägt ist.
Seine grundlegende Einsicht ist, dass das Modell für den Himmel nicht der Tempel, sondern der königliche Hof ist, und dass die Gruppe, die hinter dieser Literatur stand, aus Schriftgelehrten bestand, die keine Priester waren. Diese potenziell bahnbrechende Studie wird dem Studium der ältesten jüdischen apokalyptischen Literatur neuen Schwung verleihen. --John J.
Collins, Holmes Professor of Old Testament Criticism & Interpretation, Yale Divinity School Philip F. Esler ist Inhaber des Portland-Lehrstuhls für neutestamentliche Studien an der Universität von Gloucestershire.
Er ist der Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, darunter Babatha's Orchard (2017) und Sex, Wives, and Warriors (Cascade Books, 2011).