Bewertung:

In „Göttliche Gegenwart inmitten von Gewalt“ untersucht Walter Brüggemann die komplexe Frage der göttlich verordneten Gewalt in der biblischen Erzählung, wobei er sich besonders auf Josua 11 konzentriert. Er bietet eine kontextbezogene Auslegung an, die die gewalttätigen Handlungen im Alten Testament mit den von Jesus vorgelebten Lehren der Gewaltlosigkeit in Einklang bringt. Das Buch wird als anregend empfunden, doch einige Leser sind der Meinung, dass es bestimmten Argumenten an Klarheit mangelt und sich zu sehr auf Fragen des Imperiums und des Krieges konzentriert.
Vorteile:⬤ Brüggemann bietet tiefe Einblicke in das Wesen der biblischen Gewalt und ihre Auswirkungen auf theologische Diskussionen.
⬤ Das Buch geht auf herausfordernde Fragen bezüglich der Darstellung Gottes in Gewalterzählungen ein und bietet eine neue Perspektive auf biblische Texte.
⬤ Es gilt als Pflichtlektüre für alle, die sich mit schwierigen theologischen Fragen auseinandersetzen, und wird für seine Tiefe bei der Erforschung alttestamentlicher Themen geschätzt.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass die vorgebrachten Argumente nicht ausreichen, um die Gewalt im Alten Testament vollständig zu rechtfertigen.
⬤ Die Konzentration auf das Imperium überschattet andere wichtige theologische Diskussionen, insbesondere über die göttliche Gegenwart.
⬤ Der Text ist für Neulinge im Theologiestudium möglicherweise nicht leicht zugänglich, und einige Konzepte könnten klarer formuliert werden.
⬤ Das Buch ist kurz (82 Seiten), was einige dazu veranlasst, seinen Wert für den Preis in Frage zu stellen.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Divine Presence Amid Violence: Contextualizing the book of Joshua
"Um das Thema "Offenbarung im Kontext" weiterzuverfolgen, werde ich mich mit einem äußerst schwierigen Text im Alten Testament befassen, nämlich mit Josua 11.
Der Grund, warum ich diesen Text aufgreife, ist die oft gestellte und lästige Frage: Was sollen wir mit all der Gewalt und dem blutigen Krieg tun, der im Alten Testament im Namen Jahwes geführt wird? Die Frage spiegelt das Gefühl wider, dass diese Gewalttexte in der Bibel zumindest peinlich, moralisch abstoßend und theologisch problematisch sind, und zwar nicht, weil sie gewalttätig sind, sondern weil es sich um Gewalt im Namen Jahwes oder durch die Hand Jahwes handelt. " -aus dem Kapitel 2.