Bewertung:

Das Buch „Indianerpferd“ von Richard Wagamese ist eine zutiefst emotionale und beeindruckende Geschichte von Saul Indianerpferd, einem Ojibwe-Jungen, der die Traumata des kanadischen Internatssystems durchlebt und gleichzeitig seine Leidenschaft für Hockey entdeckt. Der Roman behandelt Themen wie Trauer, Überleben und den Kampf indigener Völker gegen die Zwangsassimilation. Wagameses Erzählweise wird für ihre Einfachheit und Tiefe gelobt. Sie fesselt die Leser mit rohen Emotionen und einer reichhaltigen Erzählung, die die harte Lebenswirklichkeit der kanadischen Ureinwohner offenbart.
Vorteile:Das Buch zeichnet sich durch eine exzellente Erzählweise aus, die gefühlvoll und eindrucksvoll ist und einen tiefen Einblick in die Erfahrungen der Ureinwohner bietet. Die Leser schätzen den unprätentiösen und zugänglichen Schreibstil. Die Erzählung verbindet auf wunderbare Weise Eishockey als Metapher für Flucht und Verbindung. Die emotionale Tiefe und die reichhaltigen Beschreibungen ermöglichen es den Lesern, eine starke Verbindung zu Sauls Reise zu spüren. Das Buch ist auch dafür bekannt, dass es die dunkle Geschichte der Internate ohne Sentimentalität behandelt.
Nachteile:Einige Leser empfinden die schweren Themen Trauma und Missbrauch in dem Buch als überwältigend und bezeichnen es als „Trauerporno“. Die Geschichte ist zwar fesselnd, aber einige Rezensenten merkten an, dass sie das Buch vielleicht nicht in die Hand genommen hätten, wenn sie gewusst hätten, dass es sich um Eishockey dreht, da dies einschränkend wirken könnte. Die Intensität der behandelten Themen ist möglicherweise nicht für alle Leser geeignet, insbesondere nicht für diejenigen, die nach leichteren Themen suchen.
(basierend auf 456 Leserbewertungen)
Indian Horse
(Von Literary Hub zum besten Roman des Jahrzehnts gekürt)
Saul Indian Horse ist noch ein Kind, als sich seine Familie in die Wälder zurückzieht. Zwischen Seen und Zedern versuchen sie, an halb vergessene Traditionen anzuknüpfen und sich vor den Behörden zu verstecken, die Ojibway-Jugendliche entführt haben. Doch als der Winter naht, verliert Saul alles: seinen Bruder, seine Eltern, seine geliebte Großmutter - und dann auch noch sein Zuhause.
Allein in der Welt und in einem schrecklichen Internat untergebracht, ist Saul von Gewalt und Grausamkeit umgeben. Auf das Drängen eines Priesters hin findet er im Hockey eine zaghafte Rettung. Als er im Morgengrauen aufsteht, um allein zu trainieren, erweist sich Saul als entschlossen und unbestreitbar begabt. Seine Intuition und sein Weitblick sind unübertroffen. Seine Schnelligkeit ist bemerkenswert. Zusammen öffnen sie ihm Türen: weg von der Schule, hin zu einem Amateurkreis, der nur aus Ojibway besteht, und schließlich in Reichweite einer Profikarriere. Doch während Sauls Siege zunehmen, nehmen auch die Demütigungen und Verspottungen, der Rassismus und der Hass zu - die Härte einer Welt, die ihn nie willkommen heißen wird und die unerbittlich mit dem Sport verbunden ist, den er liebt.
Sparsam und kompakt, aber unbestreitbar reichhaltig, ist Indian Horse zugleich ein herzzerreißender Bericht über ein dunkles Kapitel unserer Geschichte und eine bewegende Coming-of-Age-Geschichte.