
Italian Food Activism in Urban Sardinia: Place, Taste, and Community
Mit ihrem neuen Buch Italian Food Activism in Urban Sardinia leistet die Kulturanthropologin Carole Counihan einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der wachsenden globalen Bewegung für Ernährungsdemokratie.
In ihrer detaillierten ethnografischen Fallstudie aus Cagliari, der Hauptstadt der italienischen Inselregion Sardinien, stützt sie sich auf die Beschreibungen der Sarden selbst, die ihre Handlungen und Motivationen zur Veränderung ihrer Ernährung beschreiben, indem sie basisdemokratische Alternativen zum agroindustriellen Lebensmittelsystem durch GAS (Gruppi di Acquisito Solidale oder solidarische Einkaufsgruppen), biologische und urbane Landwirtschaft, alternative Restaurants und Farm-to-School-Programme verfolgen. Sie verbinden ihren Aktivismus mit der sensorischen und emotionalen Resonanz von Lebensmitteln und ihren nostalgischen Verbindungen zu Ort, Tradition und Kultur. Sie betonen die Bedeutung von Bildung durch Erfahrung, und sie bauen Beziehungen und Netzwerke durch Workshops, Besuche auf Bauernhöfen und gegenseitige Hilfe auf.
Das Buch konzentriert sich auf drei Schlüsselthemen, die sich in den Interviews mit den Lebensmittelaktivisten aus Cagliari herauskristallisiert haben: die Bedeutung des territorio (oder Ortes), die Bedeutung des Geschmacks und die Rolle der Bildung. Durch die Untersuchung dieser Bereiche deckt Counihan wichtige Spannungen beim Konsum als Kraft für Veränderungen, bei Einzel- und Gruppenaktionen sowie bei politischen und wirtschaftlichen Machtverhältnissen auf, die für umfassendere globale Bemühungen zur Förderung der Ernährungsdemokratie von entscheidender Bedeutung sind.