Bewertung:

Das Buch kritisiert die historische und theologische Entwicklung der Lehren Jesu und argumentiert, dass frühe kirchliche Entscheidungen die Botschaften Jesu für politische Machtzwecke vereinnahmt haben. Es hebt die Trennung zwischen den radikalen Lehren Jesu und der institutionalisierten Verehrung durch die Kirche hervor und fordert eine Neubewertung der Art und Weise, wie sich die Anhänger mit den wahren Botschaften Jesu auseinandersetzen.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, fesselnd und regt zum Nachdenken an und bietet tiefe Einblicke in die Lehren Jesu im Vergleich zu kirchlichen Doktrinen. Es ist zugänglich und relevant, insbesondere in Zeiten gesellschaftlicher Umwälzungen, und regt zum kritischen Nachdenken über etablierte theologische Konzepte an.
Nachteile:Einige Leser empfinden die Wiederholungen im gesamten Buch als übertrieben, und dem Autor wird vorgeworfen, bestimmte zeitgenössische liberale Bewegungen naiv und ohne kritischen Blick zu fördern. Außerdem werden Gelegenheiten für eine tiefere Auseinandersetzung mit feministischer Theologie und alternativen Interpretationen historisch-kritischer Standpunkte verpasst.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Jesus vs. Caesar: For People Tired of Serving the Wrong God
Wenn wir eine Spannung zwischen Jesus und Cäsar beobachten, erkennen wir an, dass im Herzen des Christentums eine grundlegende Spannung bestehen bleibt. Die Spannung besteht nicht zwischen Religion und Atheismus oder Säkularismus.
Sie besteht auch nicht zwischen organisierter Religion und persönlicher Spiritualität oder zwischen dem Christentum und anderen Religionen. Die Spannung liegt im Herzen des Christentums selbst, denn es handelt sich um einen radikalen Konflikt zwischen einem Glauben, der für alle lebensspendend ist, und einem Glauben, der für die Menschen und die Erde schädlich und zerstörerisch ist. Diese Spannung zwischen lebensspendenden und bösartigen Formen der Religion ist auch in den jüdischen Traditionen tief verwurzelt.
Die hebräischen Propheten waren zutiefst besorgt über etablierte Formen der Religion, die zwar respektabel erscheinen, aber zu Unterdrückung führen. Der Prophet Jesaja hört die Stimme Gottes, die das Urteil über bösartige Religion ausspricht: „Du dienst deinem eigenen Interesse an deinem Fasttag und unterdrückst alle deine Arbeiter“ (Jesaja 58,3). Die lebensspendende Religion hingegen löst „die Fesseln der Ungerechtigkeit“ (Jes 58,6).
Dieses Buch ist eine Anklage gegen die Frömmigkeit des Imperiums und ihr Streben nach politischer, wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Vorherrschaft. Einige Formen des christlichen Glaubens (Jesus) gegen andere Formen des christlichen Glaubens (Cäsar). Wem und was werden wir vertrauen und dienen?
Jesus verkörpert und entlarvt diese Spannung auf eine Weise, die destruktive Gottesbilder verwandelt, politische und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit hervorbringt und Solidarität mit anderen, die radikal anders sind, einschließlich anderer Religionen, vorlebt. Diese Spannung zwischen lebensspendender und bösartiger Religion ist eine entscheidende Chance für diejenigen, die Jesus und nicht dem "Cäsar" folgen wollen.