Bewertung:

Das Buch „Theologie im Kapitalozän“ von Jörg Rieger bietet eine nuancierte Analyse der Überschneidungen zwischen Ökologie, Identität, Klasse und Solidarität in einem kapitalistischen Rahmen. Während einige Leser die Tiefe und die relevante Kritik an sozioökonomischen Fragen zu schätzen wissen, finden andere, dass es akademisch dicht ist und vielleicht nicht ihren Erwartungen an theologische Diskussionen entspricht.
Vorteile:⬤ Kraftvolle Analyse der Wirtschaftssysteme und ihres Widerstands gegen Veränderungen
⬤ gründliche Untersuchung der Zusammenhänge zwischen verschiedenen sozialen Fragen (Klasse, Ökologie usw.)
⬤ wertvolle Einsichten für Theologen und Akademiker
⬤ herausfordernder und zum Nachdenken anregender Inhalt.
⬤ Der Titel passt nicht zum Inhalt des Buches
⬤ stützt sich stark auf Marx, ohne die theologischen Implikationen angemessen zu erörtern
⬤ lässt praktische Alternativen zum Kapitalismus vermissen
⬤ könnte für nicht akademische Leser zu dicht sein
⬤ bietet keine direkten nächsten Schritte oder weiterführende Lektüre für diejenigen, die nach Lösungen suchen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Theology in the Capitalocene: Ecology, Identity, Class, and Solidarity
In Zeiten wachsenden Drucks und zunehmender Katastrophen sehnen sich die Menschen nach Alternativen. Das gilt auch für den Planeten. Proteste sind oft ein Anfang, aber Rebellion ist keine Revolution, und sie führt auch nicht immer zu Veränderungen.
In diesem prägnanten und fesselnden neuen Buch wirft Jörg Rieger einen neuen Blick auf die Dinge, die in unserer Zeit Unbehagen und Unwohlsein auslösen und zur zunehmenden Zerstörung und zum Tod von Menschen und des Planeten führen. Nur wenn diese Ursachen verstanden werden, so argumentiert er, können echte Alternativen entwickelt werden.
Und doch ist das Verstehen nur ein Anfang. Solidarität und die Bereitschaft, an den scheinbar unmöglichen Überschneidungen von allem zu arbeiten - dem Dreiklang von Geschlecht, Ethnie und Klasse, ja, aber darüber hinaus - müssen die Arbeit der Theologie kennzeichnen.
Ohne Solidarität, die der Komplexität unserer Welt gerecht wird, können wir bestenfalls auf die Einbeziehung in das herrschende System hoffen, aber kaum auf den systemischen Wandel und die Befreiung, die wir so dringend brauchen.