Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Analyse der Beziehung zwischen dem Fernsehen und dem McCarthyismus und zeigt, wie das Fernsehen sowohl zum politischen Klima der damaligen Zeit beigetragen als auch dieses untergraben hat. Der Autor geht auf den Einfluss der öffentlichen Meinung, die Durchsetzung der Schwarzen Liste und die weitergehenden Auswirkungen der Medienberichte dieser Zeit ein. In den Rezensionen wird das Buch für seinen fesselnden Schreibstil und den aufschlussreichen historischen Kontext gelobt und darauf hingewiesen, dass es eine hervorragende Quelle für das Verständnis der Kultur des Kalten Krieges darstellt.
Vorteile:Gut recherchierte und aufschlussreiche Analyse, ansprechender und eleganter Schreibstil, hebt die Verflechtung von Fernsehen und McCarthyismus hervor, unterhaltsam und informativ, verschafft Klarheit über historische Ereignisse, die oft missverstanden werden, dient als wertvolle Ressource für Studenten und allgemeine Leser gleichermaßen.
Nachteile:Manche mögen den akademischen Charakter des Buches als dicht oder lehrbuchartig empfinden; nicht alle Leser mögen die Tiefe der historischen Details zu schätzen wissen.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Cold War, Cool Medium: Television, McCarthyism, and American Culture
Die gängige Meinung besagt, dass das Fernsehen ein Mitverschwörer bei den Repressionen im Amerika des Kalten Krieges war, dass es die Schwarze Liste förderte und der Handlanger des McCarthyismus war. Thomas Doherty argumentiert jedoch, dass Amerika durch den Einfluss des Fernsehens tatsächlich offener und toleranter wurde. Obwohl viele Bücher über diese Zeit geschrieben wurden, ist Cold War, Cool Medium das einzige, das diese Zeit durch die Brille des Fernsehprogramms betrachtet.
Für die unbedarften Zuschauer im Amerika des Kalten Krieges war das Fernsehgerät kein Vorbote intellektueller Degradierung und moralischen Verfalls, sondern ein aufregendes neues Haushaltsgerät, das die Wunder der Welt direkt ins Haus brachte. Das "coole Medium" durchdrang das Leben eines jeden Amerikaners und wurde schnell zu einer der stärksten kulturellen Kräfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhunderts. Während das Fernsehen häufig für den Aufstieg von Senator Joseph McCarthy verantwortlich gemacht wurde, war es auch die nationale Bühne, auf der Amerika seinen Sturz miterlebte - und schließlich begrüßte. In dieser provokanten und nuancierten Kulturgeschichte zeichnet Doherty einige der faszinierendsten und ideologisch aufgeladensten Episoden der Fernsehgeschichte nach: die warmherzige jüdische Sitcom The Goldbergs; die subversive Bedrohung durch I Love Lucy; die Predigten von Fulton J. Sheen in Life Is Worth Living; die antikommunistische Serie I Led 3 Lives; die legendären Auseinandersetzungen zwischen Edward R. Murrow und Joseph McCarthy in See It Now; und das hypnotische, 188 Stunden dauernde politische Spektakel der Army-McCarthy-Anhörungen.
Durch die Wiederholung der Programme, das Einfrieren der Bilder und das Lesen zwischen den Zeilen zeichnet Cold War, Cool Medium ein Bild des Amerikas des Kalten Krieges, das vielen Schwarz-Weiß-Klischees widerspricht. Doherty beschreibt nicht nur detailliert, wie die Schwarze Liste in der Fernsehindustrie funktionierte, sondern auch, wie die Sendungen selbst darum kämpften, ihr zu trotzen. Er argumentiert, dass das Fernsehen darauf programmiert war, genau die Freiheiten zu stärken, die der McCarthyismus zu beschneiden versuchte.