
Categories of the Impolitical
Der in diesem Band entwickelte Begriff des „Unpolitischen“ bezieht seine Bedeutung aus der Erschöpfung der politischen Kategorien der Moderne, die unfähig geworden sind, einer wirklich radikalen Perspektive eine Stimme zu geben. Das Unpolitische ist nicht das Gegenteil des Politischen, sondern vielmehr seine äußere Grenze: die Grenze, von der aus wir einen Blick auf einen Weg weg von allen Formen der politischen Theologie und den entpolitisierenden Tendenzen einer vollendeten Moderne werfen können.
Die Rekonstruktion der unpolitischen Linie - die alles andere als einheitlich ist - beginnt mit den extremen Schlussfolgerungen, die Carl Schmitt und Romano Guardini in ihren Überlegungen zum Politischen gezogen haben, und bewegt sich dann durch eine Reihe von Begegnungen zwischen mehreren großen Texten des 20. Jahrhunderts: Von Hannah Arendts Über die Revolution über Hermann Brochs Der Tod des Vergil bis hin zu Elias Canettis Die Menge und die Macht, von Simone Weils Das Bedürfnis nach Wurzeln über Georges Batailles Souveränität bis hin zu Ernst Jungers An der Zeitmauer.
Die Spur, die diese Analyse legt, ist ein trotziger Kontrapunkt zum modernen politischen Lexikon und zugleich ein Beitrag zum Verständnis seiner Kategorien.