Bewertung:

In den Rezensionen wird die solide Wissenschaftlichkeit des Buches hervorgehoben, die durch kreative und faszinierende Hypothesen untermauert wird, auch wenn die Ausführung und die Argumente des Autors Edwards Kritik hervorgerufen haben. Viele Leser finden die Verbindungen, die er zwischen orthodoxen und gnostischen Traditionen herstellt, zwar aufschlussreich, aber bisweilen auch oberflächlich. Außerdem beeinträchtigen das komplexe Vokabular und die häufigen redaktionellen Fehler das Leseerlebnis.
Vorteile:Das Buch zeigt solide Gelehrsamkeit und bietet kreative und faszinierende Hypothesen über die Beziehung zwischen orthodoxen und gnostischen Traditionen. Edwards wird für seine umfassende Kenntnis der antiken Quellen und seine Fähigkeit gelobt, diese auf neue Weise zu synthetisieren und zu kategorisieren und dabei potenziell erhellende Verbindungen herzustellen.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass viele von Edwards' Argumenten nicht ganz erfolgreich sind und unnötige Probleme schaffen können. Die Verbindungen, die er herstellt, werden manchmal als oberflächlich oder übermäßig verworren angesehen. Darüber hinaus kann das komplexe Vokabular des Autors für die Leser unnötig schwierig sein, und der Text leidet unter zahlreichen typografischen und grammatikalischen Fehlern, was die Lektüre frustrierend macht.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Catholicity and Heresy in the Early Church
Obwohl oft anerkannt wurde, dass die Entwicklung der christlichen Orthodoxie durch die Spekulationen derjenigen, die heute als Häretiker bezeichnet werden, angeregt wurde, wird immer noch weithin angenommen, dass ihr Beitrag lediglich katalytisch war, dass sie zur Darlegung dessen aufriefen, was die Hauptkirche bereits glaubte, aber noch nicht zu formulieren brauchte. In diesem Buch wird behauptet, dass die Gelehrten die konstruktive Rolle dieser häretischen Spekulationen bei der Entwicklung des Dogmas unterschätzt haben.
Es wird gezeigt, dass wesentliche Elemente der Lehren vom Sündenfall, von der Dreifaltigkeit und von der Vereinigung von Gott und Mensch in Christus auf Lehren zurückgehen, die von der Hauptkirche zunächst abgelehnt wurden. Mark Edwards zeigt auch, wie Autoren, die zu ihrer Zeit die Orthodoxie verkörperten, manchmal Lehren bevorzugten, die später als heterodox galten, und dass ihre Lehren radikal überarbeitet wurden, bevor sie zu einem festen Bestandteil der Orthodoxie wurden. In der ersten Hälfte des Bandes wird die Rolle der gnostischen Theologen bei der Herausbildung des katholischen Denkens erörtert; in der zweiten Hälfte werden die Kontroversen, die zu den Konzilien von Nizäa, Ephesus und Chalkedon führten, aus einer unzeitgemäßen Sichtweise dargestellt.
Viele der hier vorgebrachten Theorien wurden bisher noch nirgendwo anders behandelt, und eine Synthese in diesem Umfang wurde von anderen Gelehrten noch nicht versucht. Dieses Buch schlägt zwar eine Revision der wissenschaftlichen Wahrnehmung der frühen Christenheit vor, zeigt aber auch die wesentliche Einheit der Tradition.