Bewertung:

Das Buch „No Name“ von Wilkie Collins ist ein viktorianischer Roman, der sich mit dem Leben zweier Schwestern befasst, die nach dem Tod ihrer Eltern aufgrund veralteter Legitimationsgesetze enterbt werden. Er zeichnet sich durch starke weibliche Protagonistinnen, spannende Wendungen und einen Kommentar zu gesellschaftlichen Normen aus. Die Erzählung ist komplex, mit reichhaltiger Charakterentwicklung und moralischen Dilemmata, die die Themen Gerechtigkeit und Ehrgeiz in einem historischen Kontext aufzeigen.
Vorteile:⬤ Starke weibliche Charaktere, insbesondere Magdalen Vanstone
⬤ fesselnde und spannende Handlung mit unerwarteten Wendungen
⬤ aufschlussreicher Kommentar zu gesellschaftlichen Themen des 19. Jahrhunderts
⬤ gut entwickelte Charaktere und Tiefe
⬤ der Schreibstil wird für seine Lebendigkeit und Komplexität gelobt
⬤ viele Leser fanden es besser als Collins' berühmtere Werke wie „Der Mondstein“ und „Die Frau in Weiß“
⬤ Themen wie Moral und Gerechtigkeit kommen gut an.
⬤ Das Buch ist langatmig, etwa 600 bis 700 Seiten, was einige als langwierig empfanden
⬤ detaillierte und manchmal übermäßig beschreibende Passagen könnten das Tempo beeinträchtigen
⬤ die komplizierte Handlung könnte für einige Leser eine Herausforderung sein
⬤ die viktorianische Sprache und der Stil mögen heute nicht jeden ansprechen
⬤ einige waren der Meinung, dass die Motive bestimmter Charaktere nicht immer klar waren.
(basierend auf 271 Leserbewertungen)
No Name
"Soll ich Ihnen sagen, was eine Dame ist? Eine Dame ist eine Frau, die ein Seidenkleid trägt und ein Gefühl für ihre eigene Wichtigkeit hat."
Wilkie Collins' Untersuchung der Illegitimität und der "Frauenfrage" in No Name (1862) besticht durch eine ganz andere Art von Spannung als die von Die Frau in Weiß oder Der Mondstein. Denn das Familiengeheimnis - die Unehelichkeit der Vanstone-Töchter, ihre daraus resultierende Enterbung und ihr sozialer Abstieg - wird schon früh gelüftet, und während Magdalen Vanstone darum kämpft, ihre Identität wiederzuerlangen, deckt die Handlung so manches moralische, soziale und rechtliche Skelett in den Schränken der viktorianischen Gesellschaft auf. Die temperamentvolle und skrupellose Magdalen ist Wilkie Collins' aufregendste Heldin, eine der seltenen Subversiven in der viktorianischen Belletristik und eine Frau, die in ihrer Fähigkeit zur Selbstveränderung erstaunlich vielseitig ist. Durch sie legt No Name mit großem komischen Elan offen, wie soziale Identität konstruiert wird und wie sie demontiert, vergraben, geliehen oder erfunden werden kann.
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