Kolonialismus: Eine moralische Abrechnung

Bewertung:   (4,6 von 5)

Kolonialismus: Eine moralische Abrechnung (Nigel Biggar)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine gründliche und gut recherchierte Analyse des britischen Weltreichs und bietet eine ausgewogene Perspektive, die seine Fehler anerkennt, aber auch seine positiven Aspekte hervorhebt. Nigel Biggar möchte die vorherrschenden antikolonialen Narrative in Frage stellen und ein kontextuell reiches Verständnis der Kolonialgeschichte vermitteln. Trotz einiger Standpunkte, die das Buch als defensiv und voreingenommen ansehen, schätzen viele Leser seine Tiefe, Klarheit und das Bemühen des Autors, sich mit gegnerischen Argumenten auseinanderzusetzen.

Vorteile:

Ausführlich recherchiert, mit einer umfassenden Bibliographie und detaillierten Endnoten.
Bietet eine ausgewogene Sichtweise, indem es sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des britischen Empire hervorhebt.
Bietet eine objektive moralische Bewertung, ohne dem Präsentismus zu erliegen.
Beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum historischer Quellen und kritisiert antikoloniale Erzählungen.
Gut geschrieben und fesselnd, macht komplexe Themen zugänglich.

Nachteile:

Einige Leser empfinden den Ton als defensiv und haben das Gefühl, dass er zur Polarisierung beiträgt, anstatt einen konstruktiven Dialog zu führen.
Kritiker bemängeln, dass Biggar gelegentlich die mit dem britischen Empire verbundenen Übel abschwächt.
Bestimmte wichtige Aspekte der irischen Kolonialgeschichte werden angeblich ausgelassen.
Das Buch könnte bei Akademikern und Kolonialismusgegnern auf Ablehnung stoßen.

(basierend auf 111 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Colonialism: A Moral Reckoning

Inhalt des Buches:

Der Sunday Times Bestseller.

Eine neue Bewertung der kolonialen Bilanz des Westens

Nach der Auflösung des Sowjetimperiums im Jahr 1989 glaubten viele, dass wir am "Ende der Geschichte" angelangt seien - dass die globale Vorherrschaft der liberalen Demokratie für immer gesichert sei.

Nun aber, da Russland an den Grenzen Europas mit dem Säbel rasselt und China aufsteigt, um die Weltordnung nach 1945 herauszufordern, sieht sich der liberale Westen großen Bedrohungen gegenüber.

Diese Bedrohungen kommen nicht nur von außen. Vor allem in der Anglosphäre untergräbt die "Entkolonialisierungs"-Bewegung das Selbstvertrauen des Westens, indem sie die Geschichte der europäischen und amerikanischen Kolonialherrschaft als eine Litanei von Rassismus, Ausbeutung und mörderischer Gewalt erzählt.

Nigel Biggar prüft diese Anklage und geht in acht Kapiteln auf die entscheidenden Fragen ein: Wurde das britische Empire in erster Linie von Habgier und Herrschsucht angetrieben? Sollten wir von "Kolonialismus und Sklaverei" in einem Atemzug sprechen, als ob sie identisch wären? War das Empire im Wesentlichen rassistisch? Inwieweit beruhte es auf dem Raub von Land? War es mit Völkermord verbunden? War es im Wesentlichen durch das Motiv der wirtschaftlichen Ausbeutung bestimmt? War die undemokratische koloniale Regierung notwendigerweise illegitim? Und war das Imperium im Wesentlichen gewalttätig, und war seine Gewalt durch und durch rassistisch und terroristisch?

Biggar macht deutlich, dass das britische Empire wie jeder andere Staat, der seit langem besteht, Elemente der Ungerechtigkeit aufwies, die manchmal erschreckend waren. Gelegentlich war es schuldhaft inkompetent und leitete Momente furchtbarer Tragödien.

Dennoch setzte sich das Kaiserreich seit den frühen 1800er Jahren im Namen der christlichen Überzeugung von der grundlegenden Gleichheit aller Menschen für die Abschaffung des Sklavenhandels ein. Es beendete die endemischen Kriege zwischen den Stämmen, öffnete die lokalen Volkswirtschaften für die Möglichkeiten des globalen Handels, milderte die Auswirkungen der unausweichlichen Modernisierung, etablierte die Rechtsstaatlichkeit und liberale Institutionen wie eine freie Presse und verausgabte sich, um das mörderisch rassistische Nazireich und das japanische Reich im Zweiten Weltkrieg zu besiegen.

In seiner enzyklopädischen historischen Breite und analytischen Tiefe bietet Kolonialismus eine moralische Untersuchung der kolonialen Vergangenheit, die schädliche Unwahrheiten forensisch widerlegt und so dazu beiträgt, den Glauben an die Zukunft des Westens zu erneuern.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780008511630
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2023
Seitenzahl:480

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)