Bewertung:

Das Buch bietet eine neue Perspektive auf gesellschaftliche Werte, plädiert für die Vielfalt des Denkens und kritisiert die derzeitigen leistungsorientierten Ideale. Es leidet jedoch unter Mängeln bei der Bearbeitung und Übermittlung.
Vorteile:Zugänglicher und zum Nachdenken anregender Inhalt, der konventionelle Werte in Frage stellt, umfangreiche Forschung, breite gesellschaftliche Relevanz und die Fähigkeit, Diskussionen über wichtige gesellschaftliche Trends anzuregen.
Nachteile:Schlechtes Lektorat und zahlreiche typografische Fehler sowie ein etwas langatmiger Schreibstil, der Leser, die mit der Materie nicht vertraut sind, abschrecken könnte.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Head, Hand, Heart: Why Intelligence Is Over-Rewarded, Manual Workers Matter, and Caregivers Deserve More Respect
Das Buch wurde von der Financial Times als bestes Buch des Jahres 2020 ausgezeichnet. David Goodhart, ein führender politischer Analyst, argumentiert in seinem Buch „äußerst überzeugend“ (The Sunday Times, London) über die stark ungleiche Verteilung von Status und Arbeit in westlichen Gesellschaften.
Die Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, was wir eigentlich schon längst hätten wissen müssen: dass Krankenschwestern, Pfleger, Supermarktangestellte, Auslieferungsfahrer, Reinigungskräfte und so viele andere unverzichtbar sind. Bis vor kurzem wurde diese Arbeit von derselben Gesellschaft, die sie jetzt als Helden preist, weitgehend als niedere Arbeit angesehen. Wie sind wir hierher gekommen?
„Mit großer Klarheit und untrüglichem Gespür für das menschliche Befinden“ (Matthew Crawford, Autor des New-York-Times-Bestsellers Shop Class as Soulcraft) unterteilt dieser Nachfolger des Bestsellers The Road to Somewhere die Gesellschaft in Menschen, die mit dem Kopf (kognitive Arbeit), mit den Händen (manuelle Arbeit) oder mit dem Herzen (fürsorgliche Arbeit) arbeiten, und betrachtet den sich verändernden Status und Einfluss jeder Gruppe. Heute übertrumpfen die „Besten und Klügsten“ die „Anständigen und Fleißigen“. Qualitäten wie Charakter, Mitgefühl, Handwerk und körperliche Arbeit werden in unserer Arbeitswelt weit weniger respektiert. Dieses Ungleichgewicht hat zur Enttäuschung und Entfremdung von Millionen von Menschen geführt.
David Goodhart deckt die unsägliche Geschichte hinter dieser Ungleichheit auf und skizziert die Herausforderungen, die sich daraus für uns ergeben. Kognitive Fähigkeiten sind zum Goldstandard der menschlichen Wertschätzung geworden, und die Angehörigen der kognitiven Klasse gestalten die Gesellschaft nun weitgehend in ihrem eigenen Interesse. Um es ganz offen zu sagen: Intelligente Menschen sind zu mächtig geworden.
Eine gesunde, demokratische Gesellschaft respektiert und belohnt ein breites Spektrum an Leistungen und bietet Menschen, die im Klassenzimmer und auf dem Berufsmarkt nichts erreichen können - oder wollen - Sinn und Wert. Wir müssen unser Denken dahingehend ändern, dass wir alle Arbeitnehmer als unverzichtbar ansehen, und zwar nicht nur in Krisenzeiten wie der Coronavirus-Pandemie. „Aufschlussreich und provokativ“ (Michael Lind, Autor von The New Class War) ist dies ein ‚tief empfundener und überzeugender Aufruf, die soziale Ordnung zu überdenken‘ (Publishers Weekly).