
War Photography: Realism in the British Press
Was macht Nachrichten patriotisch? Wie wird der Fotojournalismus in Kriegszeiten eingesetzt?
In einer nationalen Krise unterliegt die Presse verschiedenen Formen der Zensur. Innerhalb dieser Zwänge produziert sie weiterhin Nachrichten, die als berichtenswert angesehen werden. Alltägliche „Human Interest“-Fotos und -Geschichten, die von bizarren, komischen oder tragischen Ereignissen berichten, werden zu patriotischen Zwecken verwendet. Das Thema Tod wird durch seine Verwendung zur Rettung der Nation umgewandelt, es wird von tröstlicheren Ideen begleitet und verdrängt. In diesem 1991 veröffentlichten Buch untersucht John Taylor mit Hilfe ganzseitiger Illustrationen aus Zeitungen und Zeitschriften die besondere Wahrheit von Kriegsnachrichten, wie sie auf etablierten Erzählweisen aufbaut und wie die Fotografie eingesetzt wird, um sie real erscheinen zu lassen. Anhand von Beispielen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg, der Falkland-Kampagne und aktuellen Berichten über Terrorismus und Kriminalität im Vereinigten Königreich zeigt Taylor, dass die Presse - abgesehen von gesetzlichen Kontrollen - durch ihre eigenen Methoden in die Nähe der offiziellen Perspektive gerückt wird.
Auf der Grundlage von Geschichte, Soziologie und Fotogeschichte ist War Photography eine gut illustrierte Darstellung der Stellung des Fotojournalismus in der Nachrichtenindustrie und der Verwendung von Nachrichten bei der Schaffung nationaler Identität.