
Slow Narrative and Nonhuman Materialities
Slow Narrative and Nonhuman Materialities untersucht, wie die Erfahrung der Langsamkeit in zeitgenössischen Erzählpraktiken eine Vision der Verbundenheit zwischen menschlichen Gemeinschaften und der nichtmenschlichen Welt schaffen kann. Langsamkeit ist hier keine Frage der messbaren Zeit, sondern eine transformative Erfahrung für das Publikum zeitgenössischer Erzählungen, die sich mit der ökologischen Krise auseinandersetzen.
Während der Klimawandel eine wissenschaftliche Abstraktion ist, wird er durch die Vorstellung der Langsamkeit zu einer zutiefst verkörperten und emotionalen Erfahrung. Marco Caracciolo untersucht den Wert der Langsamkeit im Dialog mit einer breiten Palette von Erzählungen in verschiedenen Medien, von Prosa über Comics bis hin zu Videospielen. Er argumentiert, dass wir Geduld und einen Blick für komplexe Muster brauchen, um die vielfältigen Fäden zu erkennen, die menschliche Gemeinschaften und die langsam ablaufenden Prozesse der Klima- und Erdgeschichte miteinander verbinden.
Entschleunigende Aufmerksamkeit bietet wichtige Einblicke in die Beziehungen menschlicher Gesellschaften zu den nicht-menschlichen Materialitäten der physischen Landschaften, Ökosysteme und der Atmosphäre der Erde. Caracciolo stellt die Erfahrungseffekte des Erzählens in den Mittelpunkt und bietet eine Reihe von theoretisch fundierten Lesarten, die die formale Sprache der Erzähltheorie ergänzen.
Diese genauen Lektüren zeigen, dass Langsamkeit keine Frage der messbaren Zeit ist, sondern eine "Verdichtung" der Aufmerksamkeit, die die vielschichtige Natur der Realität offenbart. Die Bedeutung dieser Erkenntnis kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Durch eine Investition in das Hier und Jetzt der Erfahrung kann uns das langsame Erzählen helfen, mit der Ungewissheit umzugehen, die das Leben in einer Zeit mit sich dramatisch verändernden Klimamustern mit sich bringt.