
Contemporary Narrative and the Spectrum of Materiality
Wie unterscheiden sich physische Dinge von Nicht-Dingen - menschlichen Subjekten, Tieren, abstrakten Ideen oder Prozessen? Diese Fragen, die so alt sind wie die Philosophie selbst, haben zeitgenössische Debatten in der Ökokritik, der Ding-Theorie und im interdisziplinären Feld des neuen Materialismus inspiriert.
In diesem Buch wird argumentiert, dass die zeitgenössische Erzählung gut geeignet ist, das Spektrum des Materials und die ihm zugrunde liegenden philosophischen Fragen zu erfassen und zu bearbeiten. Der Grund dafür ist, dass die Erzählung die Spannungen, die den Konzepten der Materialität zugrunde liegen, nicht auflöst, sondern sie vielmehr neu formuliert, indem sie ihre Implikationen vor Augen führt und ihre Relevanz für konkrete Kontexte menschlicher Interaktion erkundet.
Diese Monografie ist um eine Reihe von Romanen, experimenteller Fiktion, Filmen und Videospielen herum aufgebaut, die sich die den Dingen innewohnende Handlungsfähigkeit vorstellen, aber auch die affektive und ethische Bedeutung von Materialität in menschlicher Hinsicht befragen. Ihr Ziel ist es, die Macht der formalen Erzählanalyse zu demonstrieren, um konzeptionell und ethisch anspruchsvolle Wege des Denkens über das Dingliche in Zeiten der ökologischen Krise zu fördern - also in Zeiten, in denen "Zeug" nicht mehr als selbstverständlich angesehen werden kann.