Bewertung:

David Remnicks „Lenins Grab“ ist ein lebendiger und persönlicher Bericht über den Wandel in der Sowjetunion in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren. Anhand einer Reihe von Interviews und Erlebnissen erforscht das Buch die Komplexität von Gorbatschows Reformen, die harte Realität unter sowjetischer Herrschaft und den schließlichen Zusammenbruch des Regimes. Die Erzählung bietet nicht nur reichhaltige historische Einblicke, sondern spiegelt auch den emotionalen Tribut wider, den das russische Volk für die Konfrontation mit seiner verschütteten Geschichte zahlen muss.
Vorteile:Tiefgründig und gut recherchiert, kombiniert es persönliche Erzählungen mit Interviews von politischen Schlüsselfiguren, Dissidenten und einfachen Bürgern. Fesselnder Schreibstil, der seriöse historische Analysen mit menschlichen Geschichten in Einklang bringt. Die Auseinandersetzung mit tiefgreifenden Themen wie Glasnost und den Auswirkungen des Stalinismus ist aufschlussreich und regt zum Nachdenken an. Remnicks Erfahrungen aus erster Hand als Journalist in dieser Zeit verleihen der Erzählung Authentizität und Tiefe.
Nachteile:Einige Leser könnten die Struktur aufgrund des episodischen Charakters als unzusammenhängend empfinden, was zu einem abgehackten Leseerlebnis führt. Kritik an der unzureichenden Fokussierung auf bestimmte Themen wie die Perestroika und die Tendenz, eine vereinfachte Darstellung von Gut und Böse zu präsentieren. Einige Rezensenten merkten an, dass das Buch von einer chronologischeren Darstellung mit klareren Daten profitieren könnte, und einige meinten, es fehle ein umfassender historischer Kontext, den nur ein größerer Zeitablauf liefern könnte.
(basierend auf 125 Leserbewertungen)
Lenin's Tomb: The Last Days of the Soviet Empire
(Gewinner des Pulitzer-Preises)
Eines der besten Bücher des Jahres: Die New York Times.
Vom Herausgeber des New Yorker eine fesselnde Darstellung des Zusammenbruchs der Sowjetunion, die zum Standardwerk zu diesem Thema geworden ist. Lenins Grabmal verbindet die globale Vision der besten Geschichtswissenschaft mit der Unmittelbarkeit des Augenzeugenjournalismus. Remnick führt uns durch die turbulente 75-jährige Periode der kommunistischen Herrschaft, die zum Zusammenbruch führte, und lässt diejenigen zu Wort kommen, die sie erlebt haben, von demokratischen Aktivisten bis zu Parteimitgliedern, von Antisemiten bis zu Holocaust-Überlebenden, von Gorbatschow über Jelzin bis zu Sacharow. Lenins Grabmal ist eine außergewöhnliche Geschichte eines untergegangenen Imperiums und eine unverzichtbare Lektüre für unsere Zeit.