Bewertung:

Martin Amis' „Lionel Asbo: State of England“ ist ein humorvoller und zugleich bissiger Kommentar auf die zeitgenössische britische Gesellschaft, der durch die Possen der titelgebenden Figur, Lionel Asbo, und seines gegensätzlichen Neffen, Des, geprägt ist. Viele Leser fanden das Buch zwar brillant witzig und gut geschrieben, bemängelten aber auch einige erzählerische Schwächen und einen Mangel an charakterlicher Tiefe in bestimmten Bereichen.
Vorteile:Das Buch wird für seinen Humor, seine geistreichen Dialoge und seinen scharfen sozialen Kommentar gelobt. Die Leser schätzen Amis' einzigartigen Stil, seine Gelehrsamkeit und die lebendige Darstellung der zeitgenössischen britischen Kultur. Die Figur des Des wird besonders dafür gelobt, dass sie inmitten des Chaos, das Lionels Charakter darstellt, ein Gefühl der Erlösung vermittelt.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass sich die Handlung manchmal wiederholt und die Geschichte auf halber Strecke an Schwung verliert. Einige Charaktere, darunter Lionel, werden als unsympathisch oder wenig tiefgründig angesehen, und die Erzählung kann manchmal verwirrend sein, was zu einer Unzufriedenheit mit der Kohärenz der Geschichte führt.
(basierend auf 175 Leserbewertungen)
Lionel Asbo: State of England
Lionel Asbo ist eine überschwängliche Dickens'sche Satire auf Verbrechen, Berühmtheit und moderne Kultur - "einer von Amis' witzigsten Romanen" (The New Yorker), die sich abwechselnd empört und berührt. Des Pepperdine ist ein Junge, der fehl am Platz ist.
Er lebt im dreiunddreißigsten Stock eines Londoner Wohnprojekts, während seine Altersgenossen sich prügeln, zieht sich Des in die öffentliche Bibliothek zurück. Hinzu kommt, dass sein Onkel und Vormund Lionel Asbo einer der berüchtigtsten Kleinkriminellen der Stadt ist. Dennoch lehrt Lionel, der seinem Neffen mit unbeholfener Hingabe zugetan ist, Des pflichtbewusst das Wesentliche darüber, wie man ein Mann wird (immer ein Messer bei sich tragen - Pornografie ist einfacher als Pitbulls mit Tabasco-Sauce zu füttern).
Um diese Lektionen zu überleben, sucht Des Trost in einer heimlichen Liebesbeziehung, die Lionel mit Wut erfüllen würde. Doch gerade als Des beginnt, ein gesünderes Leben zu führen, gewinnt Lionel 140 Millionen im Lotto.
Mit dem Geld gründet Lionel eine Public-Relations-Firma und engagiert ein ehrgeiziges Oben-ohne-Model, das dichtet. Bei all dem bleibt Lionel sein bösartiges, seltsam loyales Ich, und seine Probleme, wie auch die von Des, scheinen sich nur zu vervielfachen.