Bewertung:

Walter Bagehots „Lombard Street“ bietet eine historische Analyse des Geldmarktes, insbesondere der Operationen der Bank of England und der Natur von Finanzpaniken. Das Ende des 19. Jahrhunderts geschriebene Buch ist auch heute noch relevant für Diskussionen über das Finanzwesen, insbesondere über die Grundsätze des Zentralbankwesens und das Krisenmanagement. Allerdings wird die Lesbarkeit des Buches aufgrund seines akademischen Stils und der zahlreichen Fehler in einigen Ausgaben oft in Frage gestellt.
Vorteile:⬤ Bietet wertvolle Einblicke in die Funktionen des Geldmarktes und des Zentralbankwesens, die auch heute noch gültig sind.
⬤ Regt zum kritischen Denken über Finanzsysteme, Zentralisierung und die Rolle der Banken an.
⬤ Bietet eine historische Perspektive, die hilft, aktuelle Finanzpraktiken zu kontextualisieren.
⬤ Ein bedeutender Klassiker, der das moderne wirtschaftliche Denken und die Wirtschaftspolitik beeinflusst hat.
⬤ Schwierig zu lesen, insbesondere für diejenigen, die mit der wirtschaftlichen Terminologie und dem historischen Kontext nicht vertraut sind.
⬤ Einige Ausgaben sind mit typografischen Fehlern und Formatierungsproblemen behaftet, die das Leseerlebnis beeinträchtigen.
⬤ Der akademische und trockene Schreibstil kann das Buch langsam und wenig fesselnd machen, selbst für Finanzfachleute.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Lombard Street: A Description of the Money Market (Hardcover)
Lombard Street ist Walter Bagehots berühmte Erklärung des englischen Zentralbanksystems, das im 19. Jahrhundert eingeführt wurde.
Zu der Zeit, als Bagehot schrieb, befand sich das Vereinigte Königreich auf dem Höhepunkt seines Einflusses. Die Bank of England in London war eine der mächtigsten Institutionen der Welt. Walter Bagehot, der zu dieser Zeit als Wirtschaftswissenschaftler arbeitete, erklärt, wie die britische Regierung und die Bank von England zusammenwirken.
Darauf aufbauend erklärt er, wie die Bank of England und andere Banken - die Aktien- und Privatbanken - das Finanzgeschäft betreiben. Bagehot scheut sich nicht zuzugeben, dass das Leben in der Bank in der Regel recht langweilig ist, wenn auch von kurzen Perioden plötzlicher Aufregung unterbrochen.
Der plötzliche Boom eines Marktes oder plötzliche Schwankungen im Kreditsystem können eine erregte Nachfrage nach Geld erzeugen. Auch der Ausbruch einer wirtschaftlichen Depression, die, wie Bagehot treffend bemerkt, in verschiedenen Wirtschaftszweigen schnell ansteckend ist, kann die Arbeit in der Bank sehr viel weniger langweilig machen.