
Human Motives: Hedonism, Altruism, and the Science of Affect
Der Motivationshedonismus (oft auch als "psychologischer Hedonismus" bezeichnet) behauptet, dass wir alles, was wir tun, in dem Streben nach Vergnügen (im weitesten Sinne) und zur Vermeidung von Schmerz und Unlust (wiederum im weitesten Sinne) tun. Obwohl er immer wieder attraktiv ist, haben viele Philosophen und Experimentalpsychologen behauptet, ihn zu widerlegen.
Human Motives zeigt, wie die Entscheidungswissenschaft und die neuere Wissenschaft der Affekte genutzt werden können, um eine Form des motivationalen Hedonismus zu konstruieren, die alle bisherigen Kritiken ausräumt. Nach dieser Auffassung treffen wir Entscheidungen, indem wir die Alternativen antizipieren und affektiv darauf reagieren, wobei die Lust- und Unlustkomponente des Affekts die gemeinsame Währung der Entscheidungsfindung darstellt. Aber wir müssen nicht glauben, dass die Alternativen uns in der Zukunft Freude oder Unfreude bereiten werden.
Vielmehr werden diese Gefühle in die auf die Zukunft gerichtete Repräsentation der Optionen eingebunden und machen diese attraktiv oder abstoßend. Vieles hängt also davon ab, was Vergnügen und Unbehagen wirklich sind.
Wenn es sich beispielsweise um intrinsisch gute oder schlechte Eigenschaften der Erfahrung handelt, dann ergibt sich daraus ein motivationaler Hedonismus. Carruthers argumentiert dagegen, dass die beste Erklärung eine repräsentative ist: Vergnügen repräsentiert sein Objekt (nicht konzeptuell, auf eine wahrnehmungsähnliche Weise) als gut, und Unlust repräsentiert es (nicht konzeptuell) als schlecht.
Das Ergebnis ist ein Pluralismus der menschlichen Motivation, der sowohl echten Altruismus als auch intrinsische Pflichtmotive zulässt. Das klar geschriebene und wissenschaftlich fundierte Buch Menschliche Motive hat Auswirkungen auf viele Bereiche der Philosophie und der kognitiven Wissenschaft und ist für jeden von Interesse, der die Grundlagen der menschlichen Motivation verstehen will.