Bewertung:

Matthew Leverings „Partizipatorische Bibelexegese“ stellt den Rückgriff auf historisch-kritische Methoden in der Bibelauslegung in Frage und plädiert für eine Neubewertung der Geschichte durch Einbeziehung einer partizipatorischen Dimension, die göttliche Realitäten einschließt. Er kritisiert moderne Auslegungen, die das Theologische und Göttliche ausklammern, und vertritt die Auffassung, dass ein umfassenderes Verständnis der Heiligen Schrift die Anerkennung dieser Elemente neben dem historischen Kontext erfordert. Indem er sich mit der Tradition der christlichen Exegese auseinandersetzt, schlägt Levering eine Synthese aus mittelalterlich-patristischen Einsichten und modernen kritischen Werkzeugen vor, um ein ganzheitliches Verständnis der Heiligen Schrift zu ermöglichen.
Vorteile:Das Buch bietet eine tiefgreifende Kritik an historisch-kritischen Methoden und betont, wie wichtig es ist, göttliche und theologische Elemente in die Bibelauslegung einzubeziehen. Es lädt Wissenschaftler dazu ein, etablierte Methoden zu überdenken und gleichzeitig die Beiträge früherer theologischer Traditionen zu würdigen. Leverings gründliche Auseinandersetzung mit den wichtigsten Persönlichkeiten und der zeitgenössischen Wissenschaft ist lobenswert und bietet eine reichhaltige Quelle für eine tiefere Erkundung der behandelten Themen.
Nachteile:Einige Kritiker könnten der Meinung sein, dass es Leverings Vorschlag an umfassenden Antworten auf alle von ihm aufgeworfenen Fragen mangelt, und sein spezielles Verständnis von partizipatorischer Metaphysik könnte nicht bei allen Lesern Anklang finden. Die Forderung nach einem ausgefeilten Verständnis philosophischer und theologischer Konzepte könnte die Zugänglichkeit für ein breiteres Publikum einschränken.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Participatory Biblical Exegesis: A Theology of Biblical Interpretation
Die Auslegung der Heiligen Schrift hängt weitgehend von der Geschichtsauffassung der Theologen und Exegeten ab. In Participatory Biblical Exegesis untersucht Matthew Levering die sich wandelnden Geschichtsauffassungen, die die patristische und mittelalterliche Bibelexegese von der modernen historisch-kritischen Exegese unterscheiden.
Levering plädiert für ein empfindliches interpretatorisches Gleichgewicht, in dem die Geschichte sowohl als ein Prozess verstanden wird, der an Gottes schöpferischer und erlösender Gegenwart teilhat, als auch als eine Reihe linearer Momente. Er stellt eine Spaltung zwischen theologischer und historischer Schriftauslegung fest, die im Hochmittelalter begann, also wesentlich früher als das Aufkommen der historisch-kritischen Methoden im 17. und 18. Jahrhundert. Stattdessen bietet er eine Vision der Schrift, die in der exegetischen Praxis des heiligen Thomas von Aquin und seiner Quellen verwurzelt ist, aber auch die historisch-kritische Forschung einbezieht.
Participatory Biblical Exegesis bietet eine originelle theologische Grundlage für die kritische Exegese. Sie integriert die Arbeit von zeitgenössischen Exegeten, Philosophen, Theologen und Historikern, um eine überzeugende Vision der Bibelauslegung zu vermitteln.