
Posthuman Buddhism and the Digital Self: The Production of Dwellspace
In Posthuman Buddhism and the Digital Self (Posthumaner Buddhismus und das digitale Selbst) erweitert Les Roberts seine frühere Arbeit über räumliche Anthropologie, um Fragen der Zeit, des Raums und der Phänomenologie des Selbst zu untersuchen. In den vier Hauptkapiteln des Buches - die von David Bowies langjährigem Interesse am Buddhismus über die Straßenfotografie im Liverpool der 1980er Jahre bis hin zu den Ambient-Soundscapes von Derek Jarmans Blue oder dem langsamen, kontemplativen Kino von Tsai Ming-Liang reichen - legt Roberts den Grundstein für das Konzept des "dwellspace" als Mittel, um die sich verändernden räumlichen, zeitlichen und erfahrungsbezogenen Modalitäten alltäglicher Medienlandschaften zu entschlüsseln.
Verstanden als eine besondere Disposition gegenüber der Zeit, geht Roberts' Streifzug durch den dwellspace von einer Pascal'schen Reflexion über das Selbst/Nicht-Selbst aus, in der das Zufriedensein in einem leeren Raum mit der Forderung konkurriert, einen Inhalt in einem leeren Raum zu haben. Roberts nimmt die Idee des posthumanen Buddhismus als heuristisches Objektiv und setzt eine Reihe miteinander verbundener Untersuchungslinien in Gang, die dazu führen, dass Fragen der Langeweile, der Ablenkung und der Träumerei erneut in den Mittelpunkt rücken und die psychosozialen und kreativen Möglichkeiten des Ambientes, der Geräumigkeit und der Langsamkeit deutlicher hervortreten.
Das Buch argumentiert, dass die Kolonisierung der "leeren Zeit" durch den 24/7-Digitalkapitalismus Hand in Hand mit dem Wachstum der Achtsamkeitsindustrie und damit der Kooptation, Kommerzialisierung und Digitalisierung des Wohnraums geht. Der posthumane Buddhismus ist somit zum Teil eine Erforschung der Dialektik des Verweilraums, die um eine kreative Selbstpraxis kreist, die in der Negation und Auflösung des Selbst wurzelt, einem der grundlegenden Eckpfeiler buddhistischer Theorie und Praxis.