Bewertung:

In dem Buch „Sula“ von Toni Morrison geht es um die komplexe Freundschaft zwischen zwei Frauen, Sula Peace und Nel Wright, die in einer Kleinstadt in Ohio in unterschiedlichen Umfeldern aufwachsen. Durch die Erfahrungen der beiden Frauen setzt sich der Roman mit Themen wie Ethnie, Geschlecht, Verrat und gesellschaftlichen Erwartungen auseinander und zeigt schließlich, wie individuelle Entscheidungen die persönliche Entwicklung beeinflussen. Während der poetische Schreibstil und die komplexen Charaktere gelobt wurden, fanden einige Leser Teile der Geschichte verwirrend oder langsam.
Vorteile:Der Schreibstil wird als poetisch, eindrucksvoll und wunderschön gestaltet beschrieben. Es werden relevante Themen wie Ethnie, Geschlecht und gesellschaftliche Erwartungen mit Tiefe und Nuancen angesprochen. Die Charaktere sind vielschichtig und fehlerhaft, so dass sie viel Raum für Diskussionen über Freundschaft, Verrat und Individualismus bieten. Viele Leserinnen und Leser empfanden das Buch als sehr bewegend und nachdenklich stimmend und schätzten Morrisons Meisterschaft in Sprache und Erzählweise.
Nachteile:Einige Leser fanden es schwierig, sich auf die Erzählung einzulassen, und verwiesen auf die dichte Prosa, die komplexen Themen und die gelegentliche Unklarheit. Einige Rezensenten erwähnten, das Buch sei stellenweise langsam oder nicht sofort fesselnd, und einige hatten Mühe, die Handlung oder die Figuren vollständig zu verstehen. Außerdem wurde die Darstellung von Sula als Charakter manchmal als frustrierend oder tragisch empfunden, so dass sich die Leser eine mitfühlendere Lösung wünschten.
(basierend auf 611 Leserbewertungen)
Recitatif: A Story
Eine wunderschöne, fesselnde Geschichte der legendären Toni Morrison über Ethnie und die Beziehungen, die uns im Leben prägen.
In dieser Kurzgeschichte aus dem Jahr 1983 - der einzigen Kurzgeschichte, die Morrison je geschrieben hat - lernen wir Twyla und Roberta kennen, die sich kennen, seit sie acht Jahre alt sind und vier Monate als Zimmergenossinnen im St. Bonaventure-Heim verbracht haben. Damals unzertrennlich, verlieren sie den Kontakt, als sie älter werden, nur um sich später in einem Diner, einem Lebensmittelgeschäft und bei einer Demonstration wiederzufinden. Die beiden Frauen, die bei jedem Problem scheinbar an entgegengesetzten Enden stehen und sich jedes Mal an die Gurgel gehen, können die tiefe Verbundenheit, die ihre gemeinsamen Erfahrungen zwischen ihnen geweckt haben, nicht leugnen.
Recitatif, ein weiteres geniales Werk dieser meisterhaften Schriftstellerin, lässt die Ethnien von Twyla und Roberta während der gesamten Geschichte unklar. Morrison selbst beschrieb Recitatif, eine Geschichte, die die Leser noch jahrelang zum Nachdenken und Diskutieren anregen wird, als „ein Experiment zur Entfernung aller rassischen Codes aus einer Erzählung über zwei Figuren unterschiedlicher Ethnien, für die die rassische Identität entscheidend ist“. Wir wissen, dass einer weiß und einer schwarz ist, aber wer ist wer? Und wer hat Recht, was die Ethnie der Frau angeht, die die Mädchen im Waisenhaus gequält haben?
Recitatif ist ein bemerkenswerter Blick auf das, was uns zusammenhält und was uns trennt, und wie Wahrnehmungen durch die Realität greifbar gemacht werden.