Bewertung:

Das Buch „Reading Romans Backwards“ (Römer rückwärts lesen) von Scot McKnight bietet eine einzigartige Perspektive auf das Buch der Römer, indem es den Leserinnen und Lesern vorschlägt, sich dem Buch vom Ende und nicht vom Anfang her zu nähern. Diese Methode zielt darauf ab, den pastoralen Kontext und die Implikationen von Paulus' Botschaft zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die Dynamik zwischen jüdischen und heidnischen Gläubigen. Viele Rezensenten lobten die Einsichten und die Tiefe, die McKnights Ansatz bietet, und machten das Buch zu einer wertvollen Quelle für das Verständnis dieses biblischen Textes.
Vorteile:⬤ Bietet eine neue und einzigartige Perspektive auf das Buch der Römer, indem es rückwärts gelesen wird, was das Verständnis seines theologischen und pastoralen Kontextes verbessert.
⬤ Bietet wichtige Einblicke in die Dynamik der frühen Kirche, insbesondere in die Interaktionen zwischen jüdischen und heidnischen Gläubigen.
⬤ Hilft bei der Klärung schwieriger Passagen und macht sie für Lehre und Predigt leichter zugänglich.
⬤ Sehr empfehlenswert für Leser, die eine tiefere Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift suchen.
⬤ Einige Leser fanden die Sprache und die Terminologie zu akademisch, so dass das Buch für Gelegenheitsleser oder Neueinsteiger in das Thema weniger zugänglich ist.
⬤ Einige Kritiker bemängelten die Überbetonung spekulativer Punkte und eine Tendenz zu Wiederholungen, die das Leseerlebnis beeinträchtigen könnten.
⬤ Physikalische Probleme wie das Kleingedruckte im Buch wurden als potenzielle Hindernisse für die Lektüre genannt.
(basierend auf 23 Leserbewertungen)
Reading Romans Backwards: A Gospel of Peace in the Midst of Empire
Den Römerbrief von Anfang bis Ende zu lesen, von der Öffnung des Briefes bis zur abschließenden Doxologie, bedeutet, die Schritte des Paulus nachzuvollziehen. Den Römerbrief von vorne bis hinten zu lesen, war sicherlich die Absicht des Paulus. Aber wenn man den Römerbrief von vorne nach hinten liest, kann es sein, dass die volle Botschaft des Römerbriefs nicht wahrgenommen wird. Das Vorwärtslesen hat die Leser dazu verleitet, den Römerbrief als abstrakte und systematische Theologie einzustufen, als einen Brief, der nicht von wirklichen seelsorgerlichen Anliegen befleckt ist.
Aber was wäre, wenn man eine andere Strategie anwenden würde? Könnte es sein, dass das Geheimnis für das Verständnis der Beziehung zwischen Theologie und Leben, der Schlüssel zum Entschlüsseln des Römerbriefs, darin besteht, am Ende des Briefes anzusetzen? Scot McKnight tut genau dies in Reading Romans Backwards.
McKnight beginnt mit Römer 12-16 und stellt die Probleme in den Vordergrund, mit denen die Hauskirchen in Rom konfrontiert waren. Wenn er mit dem Ende beginnt, befinden sich die Leserinnen und Leser mitten in einer Gemeinschaft, die tief gespalten ist zwischen den Starken und den Schwachen, wobei jede Seite auf ihrer Position beharrt. Die Starken beanspruchen soziale Macht und Privilegien, während die Schwachen einen gewählten Vorteil in Israels Geschichte beanspruchen. McKnight fährt fort, in umgekehrter Richtung zu arbeiten, und packt die großen Themen von Römer 9-11 aus - Gottes unerschütterliche, aber immer wieder überraschende Absichten und die Zukunft Israels -, um die spezifische und seelsorgerliche Botschaft des Paulus sowohl für die Schwachen als auch für die Starken in Rom zu enthüllen. Schließlich zeigt McKnight, wie die weithin anerkannte universale Sündhaftigkeit von Römer 1-4, die so oft einfach als abstraktes soteriologisches Schema gelesen wird, auf die Sündhaftigkeit einer bestimmten rhetorischen Figur zutrifft und eine polemische Herausforderung darstellt. Römer 5-8 ebnet den Boden mit der Behauptung, dass beide Gruppen, die einst in einer von Sünde, Fleisch und systembedingtem Bösen beherrschten Welt gefangen waren, nun ein Leben im Geist führen können. In Paulus' Brief kommt niemand aus dem Schneider, aber jedem wird Gottes Gnade angeboten.
Römer rückwärts lesen stellt gelebte Theologie in den Vorraum jeder römischen Hauskirche. Der gesamte Römerbrief - das Apostelamt des Paulus, die Treue Gottes und die Verwandlung der Menschheit durch Christus - ist darauf ausgerichtet, Gnade und Frieden unter allen Menschen, den Starken wie den Schwachen, zu erreichen. McKnight zeigt, dass der Brief des Paulus an die Römer eine nachhaltige Lektion über den Frieden bietet, eine Lehre, die auf alle gespaltenen Kirchen, ob alt oder modern, anwendbar ist.