Bewertung:

Tyler Cowen untersucht in seinem Buch „Kreative Zerstörung“ die Auswirkungen der Globalisierung auf die kulturelle Vielfalt und argumentiert, dass der kulturübergreifende Handel zwar die Vielfalt innerhalb der Regionen erhöht, aber auch zu einer homogeneren globalen Kultur führt. Das Buch enthält detaillierte Beispiele für kulturelle Produkte und untersucht die Beziehung zwischen Marktwirtschaft und kreativem Ausdruck.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und leicht zugänglich, so dass komplexe wirtschaftliche Ideen auch für ein allgemeines Publikum leicht verständlich sind. Cowen liefert überzeugende Beispiele aus verschiedenen Kulturbereichen und setzt sich kritisch mit beiden Seiten der Globalisierungsdebatte auseinander. Die Leser schätzen die neue Perspektive auf Globalisierung und Kultur, und es regt eine nachdenkliche Diskussion über Individualismus und Kollektivismus an.
Nachteile:Einige Kritiker bemängeln, dass Cowen die negativen Auswirkungen des Korporatismus auf die kulturelle Integrität vernachlässigt und meinen, dass das Buch die Beziehung zwischen Wirtschaft und Kultur zu sehr vereinfacht. In einigen Rezensionen wird bemängelt, dass sich die Texte manchmal wiederholen, und es wird befürchtet, dass Cowen bestimmte externe Einflüsse auf die Kreativität übersieht. Außerdem gibt es Meinungsverschiedenheiten über die Auswirkungen der Globalisierung auf lokale Kulturen.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
Creative Destruction: How Globalization Is Changing the World's Cultures
Ein Franzose mietet einen Hollywood-Film. Ein thailändisches Schulmädchen ahmt Madonna nach. Saddam Hussein wählt Frank Sinatras My Way als Erkennungsmelodie für seinen vierundfünfzigsten Geburtstag. Es ist ein Gemeinplatz, dass die Globalisierung die lokale Kultur untergräbt. Aber hilft sie genauso viel wie sie schadet? In dieser auffallend originellen Abhandlung eines heftig diskutierten Themas plädiert Tyler Cowen für ein wohlwollenderes Verständnis des kulturübergreifenden Handels. Schöpferische Zerstörung" bringt keine veralteten Annahmen, sondern den Blick eines Ökonomen auf eine uralte Frage zum Tragen: Sind Markttausch und ästhetische Qualität Freunde oder Feinde? Im Großen und Ganzen, so argumentiert Cowen in klarer und lebendiger Prosa, sind sie Freunde. Kulturelle Zerstörung führt nicht zu künstlerischem Niedergang, sondern zu Vielfalt.
Anhand einer Reihe farbenfroher Beispiele aus den Gebieten, in denen die Kritiker der Globalisierung am lautesten geäußert haben, stellt Cowen die Frage, was passiert, wenn Kulturen durch den Handel miteinander kollidieren, ob Technologie die einheimische Kunst zerstört, warum (und ob) Hollywood-Filme die Welt beherrschen, ob die globalisierte Kultur die Gesellschaften überall verdummt und ob nationale Kulturen überhaupt wichtig sind. Cowen nimmt Erscheinungsformen der einheimischen Kultur wie die Steelband-Ensembles von Trinidad, indische Handwebereien und Musik aus Zaire unter die Lupe und stellt fest, dass sie lebendiger denn je sind - vor allem dank des kulturübergreifenden Handels.
Trotz des Drucks, den die Marktkräfte auf die einzelnen Kulturen ausüben, nimmt die Vielfalt innerhalb der Gesellschaft in der Regel zu, selbst wenn die Kulturen einander ähnlicher werden. Der Handel vergrößert die Bandbreite der individuellen Wahlmöglichkeiten und führt zu Ausdrucksformen innerhalb der Kulturen, die so blühen wie nie zuvor. Während manche den kulturellen Niedergang als ein halbleeres Glas betrachten, sieht Cowen ihn als ein halbvolles Glas, in dem sich kulturelle Brillanz regt. Nicht alle Leser werden ihm zustimmen, aber alle werden sich an der Debatte beteiligen wollen, die dieses außergewöhnliche Buch auslösen wird.