Bewertung:

Das Buch „Il sesso e la paura“ von Pascal Quignard untersucht den Wandel der Einstellung zur Sexualität von der antiken griechischen Freude über die römische Angst und Schuld bis hin zu den christlichen Ansichten über Sexualität. Obwohl das Buch tiefe Einblicke gewährt und reich an historischen Bezügen ist, empfinden viele Leser es aufgrund von Quignards komplexem Stil als schwierig zu lesen.
Vorteile:Das Buch bietet eine tiefgreifende Erforschung der Sexualität und ihrer historischen Entwicklung, unterstützt durch eine reichhaltige Dokumentation und Analyse. Viele Leser schätzen die Einblicke des Autors in die römische Kultur und den historischen Kontext der Sexualität. Es wird als wichtige Lektüre für alle empfohlen, die sich für das Verständnis der menschlichen Entwicklung und des kulturellen Erbes interessieren.
Nachteile:Der Schreibstil wird als schwierig und bisweilen hermetisch beschrieben, was den Lesegenuss erschwert. Manche Leser empfinden ihn als unzusammenhängend und schwer nachvollziehbar, was sie davon abhalten könnte, sich mit weiteren Werken Quignards zu befassen. Auch die möglicherweise irreführende Titelgebung kann die Erwartungen beeinträchtigen.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
„Als Augustus die römische Welt in der Form des Imperiums neu ordnete, verwandelte sich die fröhliche, anthropomorphe und präzise Erotik der Griechen in ängstliche Melancholie. Mit Angst erfüllte Frauengesichter starren mit seitlichem Blick in einen toten Winkel.
Das Wort Phallus gibt es nicht. Die Römer nannten das, was die Griechen phallos nannten, fascinus. In der menschlichen Welt wie auch im Tierreich zwingt das Faszinieren den Sehenden dazu, seinen Blick nicht mehr loszulassen.
Er ist bewegungslos, willenlos, in Angst und Schrecken. Warum habe ich dieses Buch über so viele Jahre hinweg geschrieben? Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, dass der Genuss puritanisch ist.
Der Genuss reißt die Vision dessen heraus, was das Verlangen gerade erst zu enthüllen begonnen hatte. „Pascal Quignard.