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Safe Haven: Skills to Calm and De-escalate Aggressive and Mentally Ill Individuals
Personen, die unter psychiatrischen Störungen oder Drogenkonsum leiden, zeigen manchmal eine Reihe von beängstigenden Verhaltensweisen: verbale Ausbrüche, körperliche Drohungen und sogar Gewalt. In diesem umfassenden Leitfaden führt Ellis Amdur Fachkräfte, die in stationären Einrichtungen arbeiten, durch eine Vielzahl von Schritten, die sie unternehmen können, um sich selbst, ihre Kollegen und ihre Klienten zu schützen.
Amdurs Schwerpunkt liegt auf dem Verhalten und nicht auf der Diagnose. In den ersten Abschnitten des Buches werden spezifische Verhaltensweisen erörtert, die von relativ unbedeutenden Irritationen wie dem Widerwillen, Aufgaben zu erledigen, und zwanghaften Sorgen bis hin zu beunruhigenderen, weit verbreiteten Syndromen wie Psychose, Manie und Desorganisation reichen. In einem sehr wichtigen Abschnitt geht er auf den Umgang mit antisozialen und psychopathischen Personen ein, die eine Gefahr für das psychische und physische Wohlergehen von Personal und Patienten darstellen.
Im zweiten großen Abschnitt des Buches konzentriert er sich auf uns: was wir tun können, um einen Zustand der Integrität und kraftvollen Ruhe zu erreichen. Statt abstrakter Verlautbarungen bietet er konkrete Strategien an, darunter eine Atemmethode, die dazu dient, in Krisensituationen die eigene Mitte zu bewahren.
Anschließend geht er auf direkte Begegnungen von Angesicht zu Angesicht ein. Dazu gehört auch, wie man mit angespannten Situationen umgeht, bevor sie ins Chaos abgleiten, und wie man deeskaliert, wenn eine Krise bereits im Gange ist. Amdur erläutert die verschiedenen Motivationen, die zu Aggressionen führen, und beschreibt die verschiedenen Arten von Aggressionen, die daraus resultieren. Deeskalationstaktiken sind spezifisch - man lernt, sofort zu erkennen, in welchem Aggressionsmodus sich die Person befindet, und kann dann, gut trainiert und geübt, fast augenblicklich in die richtige Deeskalationstaktik wechseln, die zu der Aggression passt, mit der man konfrontiert ist.
Die letzten Abschnitte des Buches bieten eine Makroperspektive: Wie kann man eine Sicherheitskultur im Krankenhaus oder in einer Einrichtung etablieren und aufrechterhalten? Die Wahrscheinlichkeit, dass man Deeskalationstechniken oder andere Selbstschutzstrategien anwenden muss, ist weitaus geringer, wenn eine solche Sicherheitskultur vorhanden ist.