Bewertung:

Das Buch stellt eine ernsthafte Untersuchung von Frauenfragen auf der ganzen Welt dar, wobei Catharine MacKinnons Schreiben sowohl wirkungsvoll als auch intellektuell ist. Während einige Rezensenten ihre Beiträge zur feministischen Theorie und zum internationalen Recht lobten, kritisierten andere die Perspektive als einseitig und vernachlässigten die Kämpfe der Männer.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche und ernsthafte Untersuchung der weltweiten Notlage von Frauen.
⬤ Catharine MacKinnons Schreiben wird als außergewöhnlich und intellektuell solide beschrieben.
⬤ Anerkannt als wichtiger Beitrag zur feministischen Wissenschaft und zur kritischen Auseinandersetzung mit dem internationalen Recht.
⬤ Einige Leser fanden den Inhalt repetitiv.
⬤ Kritik an einer einseitigen Perspektive, die angeblich die Kämpfe von Männern ignoriert.
⬤ Das Buch vertritt nach Ansicht einiger eine Sichtweise, die das Leiden von Männern in verschiedenen Kontexten herunterspielt.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Are Women Human?: And Other International Dialogues
Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte definiert hat, was ein Mensch ist und worauf er Anspruch hat, stellt Catharine MacKinnon die Frage: Sind Frauen noch Menschen? Wenn Frauen als Menschen angesehen würden, würden sie dann weltweit in die sexuelle Sklaverei verkauft, verschleiert, zum Schweigen gebracht und in Häusern eingesperrt, gezüchtet und als Dienstboten für wenig oder gar keinen Lohn gearbeitet, für Sex außerhalb der Ehe gesteinigt oder innerhalb der Ehe verbrannt, genital verstümmelt, wirtschaftlich verarmt und im Analphabetentum versinken - alles ganz selbstverständlich und ohne wirksame Rechtsmittel?
Die Grenze liegt dort, wo Recht und Kultur sich verletzen, und genau dort agiert MacKinnon in diesen Essays über den transnationalen Status und die Behandlung von Frauen. Indem sie ihre geschlechtsspezifische Staatskritik auf die internationale Ebene überträgt, legt sie in einem weiten intellektuellen und konkreten Rahmen die Folgen und die Bedeutung der systematischen Misshandlung von Frauen und ihrer systemischen Duldung offen. Und sie zeigt neue Wege auf - soziale, rechtliche und politische -, um gegen die giftigen Orthodoxien vorzugehen.
MacKinnon nimmt uns mit in die Funktionsweise von Nationalstaaten, wo die Unterdrückung von Frauen das Gemeinschaftsleben bestimmt und die Macht in Gesellschaft und Regierung verteilt. Sie nimmt uns mit nach Bosnien-Herzogowina, um einen erschütternden Blick darauf zu werfen, dass die Massenvergewaltigung und Ermordung von Frauen und Mädchen dort ein Akt des Völkermords war und nicht eine Nebenwirkung des Krieges. Sie nimmt uns mit ins Herz des internationalen Konfliktrechts, um zu fragen - und aufzudecken - warum die internationale Gemeinschaft gegen die Gewalt von Terroristen, aber nicht gegen die Gewalt gegen Frauen vorgehen kann. Dieses Buch ist eine Kritik des transnationalen Status quo, die auch die transformativen Möglichkeiten der Menschenrechte ins Auge fasst, und lässt uns wie nie zuvor auf einen andauernden Krieg blicken, der viel zu lange nicht erklärt wurde.