Stattliche Körper: Literatur, Philosophie und die Frage nach dem Geschlecht

Bewertung:   (4,1 von 5)

Stattliche Körper: Literatur, Philosophie und die Frage nach dem Geschlecht (Adriana Cavarero)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Der Rezensent findet das Buch aufgrund seiner Erforschung des weiblichen Körpers im politischen Diskurs faszinierend, kritisiert aber die mangelnde Strenge in bestimmten Bereichen, insbesondere bei der Behandlung von Plato und der Wiederholung von Ideen.

Vorteile:

Faszinierende Ideen bezüglich des Kontrasts zwischen dem Körper und politischen Konzepten
origineller Gedanke
kraftvolle und einzigartige Sprache, die traditionelle Erzählungen über Weiblichkeit in Frage stellt.

Nachteile:

Mangel an Strenge bei der Behandlung von Platon
sich wiederholende Darstellung von Ideen
schwache Analyse von Antigone, die keine neuen Erkenntnisse bringt.

(basierend auf 1 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Stately Bodies: Literature, Philosophy, and the Question of Gender

Inhalt des Buches:

Stately Bodies untersucht die merkwürdige Prävalenz von Körpermetaphern in Vorstellungen von nicht-körperlichen Institutionen: dem Staat, dem Gesetz und der Politik selbst. Das Buch baut auf der Arbeit von Adriana Cavareros viel beachteter Studie In Spite of Plato: A Feminist Rewriting of Ancient Philosophy. In diesem Werk untersucht Cavarero - als politische Theoretikerin, Philosophin, Klassizistin und genaue Leserin - literarische und philosophische Texte von der griechischen Antike bis zur Moderne, um das Paradoxon aufzudecken, das die Vorstellungen vom "politischen Körper" in der westlichen politischen Philosophie kennzeichnet.

Sie untersucht die Körpermetapher im politischen Diskurs und in fiktionalen Darstellungen der Politik, darunter Sophokles' Antigone, Platons Timaios, Livy, John of Salisbury, Shakespeares Hamlet und Hobbes' Leviathan. In einem Anhang werden zwei Texte von Frauen untersucht, die diese Vorstellungen durchkreuzen: Maria Zambranos Grabmal der Antigone und Ingeborg Bachmanns Undine Goes.

Cavarero entlarvt die Problematik des Dualismus von Geist und Körper, der für das westliche Denken von grundlegender Bedeutung war. Ihre Einsicht, dass der vertriebene, entpolitisierte Körper ein weiblicher ist, wird zum Instrument für die Entschlüsselung vieler paradoxer Tropen des politischen Körpers. So greift Cavarero beispielsweise Antigone als die Tragödie auf, in der ein vertriebener, blutender und mütterlicher Körper die Konstruktion einer politischen Ordnung ermöglicht, in der eine misogyne Rationalität herrscht. Cavarero argumentiert, dass Frauen von männlichen Denkern als unpolitisch in den Bereich des Körperlichen verbannt wurden, und weist darauf hin, dass diese unpolitische Position auch eine Quelle des Wissens und der Macht ist, dass Politik ein männliches Streben ist, das nicht bewundert oder beneidet werden sollte.

Adriana Cavarero ist Professorin für Philosophie an der Universität von Verona und häufig Gastprofessorin. New Yorker Universität. Ihre Bücher Relating Narratives: Storytelling and Selfhood und In Spite of Plato: A Feminist Rewriting of Ancient Philosophy wurden von Routledge veröffentlicht.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780472066742
Autor:
Verlag:
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2002
Seitenzahl:232

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)