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Stuart Hall's Voice: Intimations of an Ethics of Receptive Generosity
Stuart Hall's Voice erforscht das Stilethos, das Stuart Halls intellektuelle Berufung charakterisierte. David Scott rahmt das Buch - das er als eine Reihe von Briefen an Hall nach dessen Tod schrieb - als eine Beschwörung der Freundschaft, die er als moralisches und intellektuelles Medium versteht, in dem sich seine dialogische hermeneutische Beziehung zu Halls Werk entfaltete. In dieser Hinsicht fragt das Buch: Was schulden wir intellektuell dem Werk derer, die wir gut kennen, bewundern und ehren? Eine der Lektionen von Halls Stil reflektierend, antwortet das Buch: Was wir schulden, sollte weniger im Sinne von Kritik als im Sinne von Zuhören aufgefasst werden.
Halls intellektuelles Leben war von der Stimme im wörtlichen und erweiterten Sinne beseelt: Seine Stimme war nicht nur durch die Materialität ihres Klangs unverwechselbar, sondern sein Denken und Schreiben waren grundlegend von einer dialogischen und wechselseitigen Praxis des Sprechens und Zuhörens geprägt. Die Stimme ist, so Scott, die zentrale Achse des Ethos von Halls Stil.
Vor dem Hintergrund der Betrachtung der Aspekte der Stimme geht Scott insbesondere auf Halls Verhältnis zu den Begriffen "Kontingenz" und "Identität" ein, Begriffe, die weniger eine Methode als solche als vielmehr eine auf die Welt abgestimmte und reagierende Haltung darstellten. Diese Haltung stellte darüber hinaus eine ethische Orientierung Halls dar, die als eine besondere Art von Großzügigkeit betrachtet werden sollte, nämlich eine "rezeptive Großzügigkeit", eine Großzügigkeit, die ebenso sehr auf das Geben wie auf das Empfangen, ebenso sehr auf das Zuhören wie auf das Sprechen ausgerichtet ist.