Bewertung:

Die Biografie von Patricia Highsmith, verfasst von Richard Bradford, bietet einen tiefen und komplexen Einblick in das Leben der umstrittenen Schriftstellerin und untersucht ihre bewegte Vergangenheit, ihren kreativen Prozess und die Beziehung zwischen ihren persönlichen Erfahrungen und ihren fiktionalen Werken. Trotz der gründlichen Recherchen und Einblicke empfinden viele Leser den Tonfall als zu negativ, akademisch oder zu wenig engagiert.
Vorteile:Gründlich recherchiert, aufschlussreiche Einblicke in Highsmiths kreativen Prozess, hebt die Verbindung zwischen ihrem Leben und ihren Romanen hervor, vorteilhaft für diejenigen, die bereits mit ihrem Werk vertraut sind, enthält hilfreiche Referenzhinweise.
Nachteile:Wird als zu negativ und lieblos gegenüber Highsmith empfunden, einige Leser finden es zu akademisch und langweilig, langatmig und anstrengend, es fehlt an emotionaler Tiefe und Mitgefühl, wird als schwacher Beitrag zu bestehenden Biographien gesehen.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
Devils, Lusts and Strange Desires: The Life of Patricia Highsmith
Mein Silvestertoast: auf alle Teufel, Begierden, Leidenschaften, Habsucht, Neid, Liebe, Hass, seltsame Sehnsüchte, geisterhafte und reale Feinde, die Armee der Erinnerungen, mit denen ich kämpfe - mögen sie mir niemals Frieden geben" - Patricia Highsmith (Silvester, 1947).
Patricia Highsmith, die durch den großen Erfolg ihrer Psychothriller Der talentierte Mr. Ripley und Strangers on a Train berühmt wurde, gilt als eine der einflussreichsten und gefeiertsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Allerdings hat man sich nie ein klares Bild von der Frau hinter den Büchern gemacht.
Die Beziehung zwischen Highsmiths Lesbischsein, ihrer zerrissenen Persönlichkeit - teilweise selbstzerstörerisch und bösartig - und ihren Romanen wurde in der Vergangenheit von Biographen weitgehend ignoriert. Als offen homosexuelle Schriftstellerin schrieb sie die bahnbrechende lesbische Liebesgeschichte Carol, für die sie in der heutigen Zeit als radikale Vertreterin der LGBTQ+-Gemeinschaft verehrt werden würde.
Leider wird ihr Status als LGBTQ+-Ikone durch ihre exzessive Grausamkeit gegenüber ihren Freunden und zahlreichen Liebhabern und deren Ausbeutung untergraben. In dieser Biografie widmet sich Richard Bradford in seinem scharfen und prägnanten Stil einer der größten und umstrittensten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Er betrachtet Highsmiths Bestseller vor dem Hintergrund ihres bewegten Privatlebens.
Ihr Alkoholismus, ihr ausschweifendes Sexualleben, ihr Rassismus, ihr Antisemitismus, ihre Frauenfeindlichkeit und ihr überbordender Selbsthass.