Bewertung:

Der Roman „Der Stechlin“ bietet eine gemächliche Erkundung der kleinen preußischen Aristokratie in den späten 1800er Jahren, die dem Leser eine aufschlussreiche Perspektive auf die deutsche Kultur vor dem Ersten Weltkrieg und dem Nationalsozialismus bietet.
Vorteile:Tiefgreifende kulturelle Einblicke, gemächlicher Erzählstil, wertvolle historische Perspektive und ein einzigartiger Blick auf das Leben im Deutschland des späten 19. Jahrhunderts.
Nachteile:⬤ Nicht rasant oder voller dramatischer Ereignisse
⬤ spricht vielleicht nicht alle Leser an
⬤ es kann schwierig sein, eine englische Version zu finden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Theodor Fontane (1819-98), der als der bedeutendste deutsche Romancier zwischen Goethe und Thomas Mann gilt, war der Wegbereiter des deutschen Sitten- und Gesellschaftsromans und folgte damit einem Trend in der europäischen Belletristik seiner Zeit. Der Stechlin ist Fontanes letztes Buch und sein politisches Testament.
Wie Effi Briest, sein großes Werk über die Stellung der Frau im Bismarckschen Reich, spielt es auf dem Höhepunkt der wilhelminischen Ära, sowohl in Berlin als auch auf dem Gut eines preußischen Junkers am Stechlinsee. Es ist ein bedeutendes historisches und kulturelles Dokument, wahrscheinlich die beste Chronik des Lebensstils der deutschen Oberschicht im späten 19.
Jahrhundert; Fontane schildert das Beste aus dem Leben und den Gewohnheiten der vergehenden preußischen Aristokratie und beschreibt gleichzeitig seine Hoffnungen für die Zukunft Deutschlands und seines Adels, die sich nie ganz erfüllen sollten. Obwohl dieser Roman in viele Sprachen übersetzt wurde, war er noch nie in englischer Sprache erhältlich; diese Ausgabe füllt somit eine wichtige Lücke in den bedeutenden Werken der europäischen Literatur, die für englische Leser zugänglich sind.