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Infinite Distraction
Es wird oft behauptet, dass die modernen Medien unser Denken und Handeln homogenisieren, ohne dass wir uns der Einschränkungen, die sie uns auferlegen, bewusst sind. Was aber, wenn das Problem nicht darin besteht, dass wir alle mit denselben Bewegungen oder Momenten synchronisiert sind, sondern vielmehr in zahllose unterschiedliche emotionale Mikroerfahrungen verstreut sind? Was, wenn der Effekt der so genannten sozialen Medien darin besteht, das interaktive Spektakel so zu kalibrieren, dass wir nie ganz dasselbe fühlen wie andere potenzielle Verbündete zur selben Zeit? Während die eine Person über wirtschaftliche Ungerechtigkeit oder die Leugnung des Klimawandels wütet, kichert eine andere über ein süßes Katzenvideo.
Und, zwei Stunden später, umgekehrt. Die nebulöse Empörung, die den eigentlichen Treibstoff für einen echten sozialen Wandel darstellt, kann sicher im Netz umgelenkt werden, um gefährliche Ausbrüche radikaler Aktivitäten zu vermeiden. In diesem kurzen und provokativen Buch untersucht Dominic Pettman den absichtlichen Einsatz dessen, was er als „Hypermodulation“ bezeichnet, als eine Schlüsselstrategie, die in der zeitgenössischen Medienlandschaft verschlüsselt ist.
Seine Darstellung stellt die verschiedenen Narrative in Frage, die die sozialen Medien als einen unheimlichen Raum der synchronisierten Aufmerksamkeit darstellen, in dem wir damit beschäftigt sind, uns „zu Tode zu klicken“. Diese kritische Reflexion über die beispiellose Macht des Internets verlangt von uns, das Potenzial für unendliche Ablenkung zu überdenken, das unsere neuesten Technologien jetzt ermöglichen.