Bewertung:

Das Buch bietet eine aufschlussreiche und detaillierte Darstellung der Bretton-Woods-Abkommen, wobei der Schwerpunkt auf den Beiträgen verschiedener Schlüsselfiguren und der komplexen internationalen Dynamik liegt, die dabei im Spiel war. Es hebt die gründliche Recherche des Autors und die neuen Perspektiven hervor, die er auf diesen entscheidenden Moment der Wirtschaftsgeschichte bietet.
Vorteile:Das sorgfältig recherchierte Buch bietet neue Einblicke in die Bretton-Woods-Abkommen, dokumentiert die Beiträge weniger bekannter Persönlichkeiten und präsentiert eine kohärente Darstellung der internationalen Finanzentwicklung.
Nachteile:Einige Leser werden die bürokratischen Details und die Archive vielleicht als weniger fesselnd empfinden; für diejenigen, die mit der Wirtschaftsgeschichte nicht vertraut sind, könnte die Erzählung zu dicht sein.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Forgotten Foundations of Bretton Woods: International Development and the Making of the Postwar Order
Das neue Buch von Eric Helleiner ist ein starkes Korrektiv zu den herkömmlichen Darstellungen der Verhandlungen in Bretton Woods, New Hampshire, im Jahr 1944. Diese Verhandlungen führten zur Gründung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank - den wichtigsten internationalen Finanzinstitutionen der globalen Wirtschaftsordnung der Nachkriegszeit.
Kritiker von Bretton Woods haben behauptet, dass die Architekten der Konferenz internationalen Entwicklungsfragen oder den Belangen der ärmeren Länder wenig Aufmerksamkeit schenkten. Auf der Grundlage umfangreicher historischer Recherchen und des Zugangs zu neuen Archivquellen stellt Helleiner diese Annahmen in Frage und liefert eine umfassende Neuinterpretation, die für alle interessant ist, die sich mit der Politik und Geschichte der Weltwirtschaft, den Nord-Süd-Beziehungen und der internationalen Entwicklung beschäftigen. Die Architekten von Bretton Woods - zu denen viele Beamte und Analysten aus ärmeren Regionen der Welt gehörten - erörterten innovative Vorschläge, die zeitgenössische Debatten darüber vorwegnahmen, wie die bestehende liberale Weltwirtschaftsordnung mit den Entwicklungsbestrebungen aufstrebender Mächte wie Indien, China und Brasilien in Einklang gebracht werden kann.
Neben der viel untersuchten anglo-amerikanischen Beziehung gab es einen übersehenen, aber bahnbrechenden Nord-Süd-Dialog. Helleiners unkonventionelle Geschichte bringt nicht nur diese vergessenen Grundlagen des Bretton-Woods-Systems ans Licht, sondern auch ihre spätere Vernachlässigung nach dem Zweiten Weltkrieg.