
Reason and Experience in Mendelssohn and Kant
Vernunft und Erfahrung bei Mendelssohn und Kant bietet die erste eingehende Untersuchung der lebenslangen intellektuellen Beziehung zwischen zwei der größten Figuren der europäischen Aufklärung, Immanuel Kant (1724-1804) und Moses Mendelssohn (1729-1786). Beide verfolgten das gemeinsame Ziel, das richtige Gleichgewicht zwischen Rationalismus und Empirismus zu finden.
Manchmal nahmen sie voneinander Anleihen, oft widersprachen sie einander, und es ist sinnvoll, sie zu vergleichen, auch wenn sie nicht direkt miteinander zu tun hatten. Guyer untersucht eine Reihe von Vergleichen und Gegensätzen: ihre Argumente und Schlussfolgerungen zu einer Reihe von metaphysischen Fragen, einschließlich der Beweise für die Existenz Gottes, der Unsterblichkeit und des Idealismus; ihre gemeinsamen Interessen an der Ästhetik; und ihre bahnbrechenden Arbeiten über die "Religion der Vernunft" und die Trennung von Kirche und Staat. Guyer stellt das Werk beider Philosophen in den historischen Kontext und zeigt, dass Kant manchmal tiefere Einblicke in die zugrunde liegende Struktur des menschlichen Denkens gewährt, während Mendelssohn oft die Vielfalt der menschlichen Erfahrung besser erforscht.
Dies zeigt sich vor allem in ihrer Behandlung von Ästhetik und Religion: Während Kant davon ausgeht, dass die organisierte Religion eines Tages von der reinen Moral abgelöst werden wird, vertritt Mendelssohn die Ansicht, dass die organisierte Religion in all ihren Formen bestehen bleiben wird und dass die Toleranz gegenüber der religiösen Vielfalt eine unausweichliche Voraussetzung für die menschliche Moral ist. Auf der Grundlage einer umfassenden Untersuchung einer Vielzahl von Texten zeigt diese Studie die anhaltende Bedeutung von Kant und Mendelssohn für das moderne Denken.