Bewertung:

Das Buch „Why Leaders Lie“ von John Mearsheimer bietet eine Analyse des Lügens in der internationalen Politik und kategorisiert verschiedene Arten von Lügen, die Staatsoberhäupter sowohl ihren eigenen Bürgern als auch anderen Nationen gegenüber erzählen. Er hebt historische Beispiele hervor und argumentiert, dass Lügen oft strategisch eingesetzt werden, um nationalen Interessen zu dienen. Während viele Rezensenten das Buch für seine Klarheit und seinen Einblick in die Natur der politischen Täuschung lobten, kritisierten einige, dass es ihm an Tiefe fehle und wenig neue Informationen biete.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und zugänglich, so dass es sich sowohl für Praktiker als auch für allgemein an internationalen Angelegenheiten interessierte Leser eignet. Es enthält wertvolle historische Beispiele und kategorisiert die Arten von Lügen, was das Verständnis von politischer Täuschung verbessert. Die Klarheit, mit der Mearsheimer schreibt, ist hervorzuheben, da sie komplexe Themen leicht verständlich macht.
Nachteile:Einige Leser finden das Buch zu grundlegend und zu wenig tiefgründig und meinen, es hätte eher ein kürzerer Artikel als ein ganzes Buch sein können. Kritiker führen an, dass es bekannte Ideen wiederholt, ohne wesentliche neue Erkenntnisse zu bieten. Es wird auch bemängelt, dass einige Behauptungen nicht streng genug bewiesen werden und dass der breitere Kontext der Propaganda in der Politik nicht vollständig berücksichtigt wird.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Why Leaders Lie: The Truth about Lying in International Politics
Seit mehr als zwei Jahrzehnten gilt John J. Mearsheimer als einer der bedeutendsten realistischen Denker der Außenpolitik. Klar und prägnant, ein furchtlos ehrlicher Analytiker, löste sein 2007 gemeinsam mit der New York Times veröffentlichter Bestseller The Israel Lobby and U. S. Foreign Policy mit seinem schonungslosen Blick auf die Gestaltung der amerikanischen Nahostpolitik einen Feuersturm aus. Jetzt wirft er einen Blick auf einen anderen kontroversen, aber wenig untersuchten Aspekt der internationalen Beziehungen: die Lüge.
In Why Leaders Lie liefert Mearsheimer die erste systematische Analyse des Lügens als Mittel der Staatskunst, indem er die verschiedenen Arten, die Gründe sowie die potenziellen Kosten und Vorteile aufzeigt. Anhand einer Fülle von Beispielen argumentiert er, dass Staatsführer oft aus guten strategischen Gründen lügen, so dass eine pauschale Verurteilung unrealistisch und unklug ist. Neben der Lüge gibt es jedoch noch andere Arten der Täuschung, wie z. B. Verheimlichung und Verschleierung. Vielleicht ist kein Unterschied wichtiger als der zwischen dem Belügen eines anderen Staates und dem Belügen des eigenen Volkes. Mearsheimer war erstaunt zu entdecken, wie ungewöhnlich zwischenstaatliche Lügen sind; angesichts der Atmosphäre des Misstrauens zwischen den Großmächten stellte er fest, dass offener Betrug schwer zu bewerkstelligen ist und sich daher selten lohnt. Außerdem geht es manchmal nach hinten los, wenn es doch passiert. Chruschtschow log über den Umfang der sowjetischen Raketenstreitkräfte und löste damit eine Aufrüstung der Amerikaner aus. Eisenhower wurde 1960 bei Lügen über U-2-Spionageflüge ertappt, was ein bevorstehendes Gipfeltreffen mit Chruschtschow zunichte machte.
Führungspersönlichkeiten führen ihre eigene Öffentlichkeit häufiger in die Irre, manchmal mit schädlichen Folgen. Auch wenn die Gründe dafür edel sein mögen - Franklin Roosevelt beispielsweise belog das amerikanische Volk über den Angriff deutscher U-Boote auf den Zerstörer Greer im Jahr 1940, um den Krieg gegen Hitler zu rechtfertigen -, können sie leicht zu einer Katastrophe führen, wie bei den Lügen der Bush-Regierung über die Massenvernichtungswaffen des Irak.
Eine scharfe Analyse der internationalen Lüge hat es nie gegeben. Jetzt füllt ein führender Experte diese Lücke mit einem reichhaltig informierten und überzeugend argumentierten Buch.