Bewertung:

Das Buch bietet eine humorvolle und aufschlussreiche Perspektive auf die französisch-amerikanischen Beziehungen, insbesondere im Kontext der historischen Stereotypen, die sich während und nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg herausgebildet haben. Es ist ein pädagogisches Instrument und ein einzigartiges Stück Geschichte, das sowohl von Pädagogen als auch von Menschen, die kulturelle Wahrnehmungen verstehen wollen, geschätzt wird.
Vorteile:Das Buch ist witzig, informativ und erhellend. Es bietet überraschende Einblicke in die französisch-amerikanischen Beziehungen und räumt mit Klischees auf, die sich im Laufe der Zeit hartnäckig gehalten haben. Es ist eine wertvolle Quelle für Lehrer und Menschen mit französischem Hintergrund.
Nachteile:Es wurden keine nennenswerten Nachteile genannt, obwohl einige den Inhalt auf einen bestimmten historischen Kontext beschränkt finden könnten.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
112 Gripes about the French: The 1945 Handbook for American GIS in Occupied France
Als die amerikanischen Truppen am Ende des Zweiten Weltkriegs in Paris eintrafen, wurden sie zunächst von der Bevölkerung begrüßt. Doch schon bald begannen die Franzosen, den Amerikanern ihre Unverfrorenheit und ihren Reichtum übel zu nehmen, während die Amerikaner die Franzosen und ihre Gewohnheiten ebenso irritierend und unverständlich fanden: Sie badeten zu wenig, tranken zu viel und waren fast durchweg unfreundlich.
Um die kulturelle Kluft zu überbrücken, beauftragte das Kriegsministerium den Humoristen Leo Rosten mit der Abfassung dieses überraschend freimütigen Reiseführers, der die häufigsten Beschwerden über die Franzosen mit Antworten verknüpft, die das Verständnis fördern sollen. Von der Faszination des französischen Nachtlebens bis hin zur gallischen Körperpflege und Mode versucht der Leitfaden, die falschen Vorstellungen zu korrigieren, die sich hinter einer ganzen Reihe gängiger Beschwerden verbergen: Laissez-faire ist kein Aufruf zur Faulheit, und die Franzosen spielen nicht den ganzen Tag in Cafés Dame - obwohl sie die Vorzüge eines gemütlichen Mittagessens preisen. Die moralischen Grundsätze der Französin sollten nicht von den wenigen abgeleitet werden, die sich am Rande des Lagers herumtreiben.
Die im Leitfaden enthaltenen Beschwerden sind nicht nur lehrreich, sondern entlarven zuweilen auch die Vorurteile der amerikanischen Soldaten gegenüber den Franzosen und bieten einen faszinierenden Einblick in die Einzelheiten des täglichen Lebens unmittelbar nach dem Krieg, einschließlich der akuten Armut, des Mangels an Lebensmitteln und Vorräten und des Ausmaßes der Zerstörung, die Frankreich in den sechs Jahren des Konflikts erlitten hat. Durchgehend mit charmanten Karikaturen illustriert und in einem direkten, sachlichen Stil geschrieben, ist 112 Griffe über die Franzosen abwechselnd amüsant und nachdenklich stimmend in seinem tapferen Kampf gegen Vorurteile und Klischees.