Bewertung:

Die Kritiken zu „Abschiedswalzer“ von Milan Kundera sind gemischt, aber überwiegend positiv und heben den schwarzen Humor, die unterhaltsamen Charaktere und die aufschlussreiche Erforschung menschlicher Beziehungen hervor. Während viele Leser den Roman unterhaltsam und informativ finden, bemängeln einige, dass er nicht die Tiefe und den Schliff seiner berühmteren Werke besitzt, und äußern ihre Enttäuschung über seine vermeintliche Einfachheit oder Absurdität.
Vorteile:Viele Leser lobten den Roman für seinen schwarzen Humor, die einnehmende Charakterdynamik und die unterhaltsame Erzählung. Er sei heiter und doch tiefgründig, voller Witz und Charme und biete scharfe Einblicke in die menschliche Natur und zwischenmenschliche Beziehungen. In mehreren Rezensionen werden die einzigartige Charakterkombination und das unterhaltsame und rasante Leseerlebnis hervorgehoben.
Nachteile:Einige Rezensenten hingegen fanden, dass es dem Buch im Vergleich zu Kunderas späteren Werken an Tiefe mangelt, und bezeichneten es als oberflächlich oder einfach nur absurd, ohne eine klare Pointe. Kritisiert wurde u. a., dass die Darstellung der Charaktere unsympathisch sei, dass der Erzählung der philosophische Reichtum fehle, der für Kunderas andere Romane typisch sei, und dass einige Leser sich von dem früheren Schreibstil des Buches enttäuscht fühlten. Es wurden auch Probleme mit dem Zustand des Buches erwähnt.
(basierend auf 21 Leserbewertungen)
Farewell Waltz
Nach Abschiedswalzer kann es keinen Zweifel mehr geben. Kundera ist ein Meister der zeitgenössischen Literatur. Dieser Roman ist sowohl ein Beispiel für Virtuosität als auch ein Abstieg in die menschliche Seele." -- L'Unite
In einem altmodischen mitteleuropäischen Kurort angesiedelt, wirft Abschiedswalzer die ernstesten Fragen mit einer blasphemischen Leichtigkeit auf, die uns vor Augen führt, dass die moderne Welt uns sogar das Recht auf Tragödie geraubt hat.
In dieser düsteren Farce eines Romans werden acht Personen in einen sich beschleunigenden Tanz verwickelt: eine hübsche Krankenschwester und ihr Freund, ein kauziger Gynäkologe, ein reicher Amerikaner (zugleich Heiliger und Don Juan), ein beliebter Trompeter und seine schöne, zwanghaft eifersüchtige Frau sowie ein desillusionierter ehemaliger politischer Gefangener, der sein Land und sein junges Mündel verlassen will. Es ist vielleicht der brillanteste und unterhaltsamste Roman von Milan Kundera.
Das in den Jahren 1969-70 in Böhmen geschriebene Buch wurde erstmals (1976) in Frankreich unter dem Titel La valse aux adieux (Abschiedswalzer) und später in vierunddreißig weiteren Ländern veröffentlicht. Diese wunderbare Übersetzung des französischen Textes, die der Schriftsteller selbst angefertigt hat, spiegelt Kunderas Ton und Intentionen vollständig wider und bietet die Möglichkeit, eines der besten Werke eines großen Schriftstellers zu entdecken und wiederzuentdecken.