Bewertung:

Milan Kunderas „Der Vorhang“ ist eine reflektierte Erkundung des Romans als literarische Form, die seine historische, kulturelle und philosophische Bedeutung hervorhebt. Das Buch enthält zahlreiche Einblicke in das Wesen des Erzählens und die Rolle des Schriftstellers in der Gesellschaft, wobei es sich auf eine Reihe literarischer Beispiele verschiedener Autoren stützt. Während es für seine Klarheit und seinen zum Nachdenken anregenden Inhalt weithin gelobt wurde, empfanden einige Leser die Organisation und Struktur als mangelhaft und beschrieben es eher als eine Reihe von Essays oder Notizen denn als eine zusammenhängende Argumentation.
Vorteile:⬤ Intime und klare Prosa, die bei den Lesern ankommt.
⬤ Bietet scharfe Einblicke in die Kunst des Romans.
⬤ Ermutigt zu einer tieferen Wertschätzung von Literatur und Schreiben.
⬤ Denkanstöße zu Geschichte, Kultur und der Rolle des Humors in der Kunst.
⬤ Spannende Diskussionen über verschiedene Autoren und literarische Konzepte, die zur weiteren Lektüre anregen.
⬤ Kurz und doch prägnant, was es zugänglich macht.
⬤ Einigen Lesern fehlte eine einheitliche These, so dass sie sich eher wie eine Sammlung von Notizen als wie ein strukturierter Essay fühlten.
⬤ Gelegentliche Verweise auf nicht allgemein bekannte Werke können zu Ablenkung oder Verwirrung führen.
⬤ Die pessimistischen Ansichten über den Stand der Kunst und des Romans könnten nicht allen Lesern gefallen.
⬤ Einige merkten an, dass der Text zu kurz sei und dass er bei bestimmten Themen mehr Tiefe vertragen könnte.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
The Curtain: An Essay in Seven Parts
Eine elegante, personalisierte Integration von Anekdoten, Analysen, Wissenschaft, Erinnerungen und Spekulationen.... Seit Henry James hat vielleicht kein Schriftsteller der Belletristik mehr den Prozess des Schreibens mit solcher Einsicht, Autorität und einer solchen Bandbreite an Referenzen und Anspielungen untersucht.“ --Russell Banks, New York Times Book Review
Ein magischer Vorhang, gewebt aus Legenden, hing vor der Welt. Cervantes schickte Don Quijote auf die Reise und zerriss den Vorhang. Die Welt öffnete sich vor dem fahrenden Ritter in der ganzen komischen Nacktheit ihrer Prosa."
In diesem zum Nachdenken anregenden, unendlich aufschlussreichen und unterhaltsamen Essay über die Kunst des Romans vertritt der renommierte Autor Milan Kundera die Ansicht, dass der „Vorhang“ eine vorgefertigte Wahrnehmung der Welt darstellt, die jeder von uns hat - eine vorinterpretierte Welt. Die Aufgabe des Romanciers sei es, den Vorhang zu zerreißen und zu enthüllen, was er verbirgt.
Hier skizziert ein unvergleichlicher literarischer Künstler geschickt seine persönliche Sicht auf die Geschichte und den Wert des Romans in der westlichen Zivilisation. Dabei feiert er eine Prosaform, die die einzigartige Fähigkeit besitzt, nationale und sprachliche Grenzen zu überwinden, um einen bisher unbekannten Aspekt der menschlichen Existenz zu enthüllen.