Bewertung:

Milan Kunderas „Langsamkeit“ ist ein Kurzroman, der die Themen Erinnerung, Geschwindigkeit und die Komplexität menschlicher Beziehungen durch ineinandergreifende Erzählungen in verschiedenen Zeitepochen untersucht. Er verbindet philosophische Überlegungen mit einer Erzählung, die manche Leser unterhaltsam finden, der es aber an der Tiefe seiner früheren Werke mangelt. Der Roman hat zwar seine Vorzüge, hat aber auch viele langjährige Fans enttäuscht.
Vorteile:Der Roman bietet aufschlussreiche Beobachtungen zu Gedächtnis und Geschwindigkeit und ist reich an Ideen, die zum Nachdenken anregen. Mehrere Leser schätzten die humorvollen Elemente, die geistreiche Sprache und die Fähigkeit, die Leser zum Nachdenken anzuregen. Viele fanden, dass das Buch schnell und fesselnd zu lesen ist und Kunderas unverwechselbaren Erzählstil mit dem Schwerpunkt auf Charakterstudie und Gesellschaftsanalyse zeigt.
Nachteile:In vielen Rezensionen wurde darauf hingewiesen, dass die Entwicklung der Charaktere und der Handlung im Vergleich zu Kunderas früheren Werken nicht überzeugend war. Einige Leser waren der Meinung, dass sich das Buch zu sehr auf philosophische Überlegungen stützte, was auf Kosten einer zusammenhängenden Handlung ging. Einige fanden es repetitiv, krude oder ohne den Charme seiner besten Romane, was zu einer Enttäuschung für diejenigen führte, die ein traditionelles Kundera-Erlebnis erwarteten.
(basierend auf 45 Leserbewertungen)
Slowness
"Unwiderstehlich.... Langsamkeit ist eine Ode an die sinnliche Muße, an den Genuss des Vergnügens und nicht nur an die Suche danach." -- Mirabella
Milan Kunderas leichtester Roman, ein Divertimento, eine Opera buffa, Langsamkeit ist auch das erste fiktionale Werk dieses Autors, das auf Französisch geschrieben wurde.
Verunsichert und verzaubert folgt der Leser dem Erzähler von Langsamkeit durch eine Mittsommernacht, in der sich zwei Verführungsgeschichten, die mehr als zweihundert Jahre auseinander liegen, miteinander verweben und zwischen dem Erhabenen und dem Komischen oszillieren.
Hinter dieser freizügigen Fantasie verbirgt sich eine tiefgründige Meditation über das zeitgenössische Leben: über das geheime Band zwischen Langsamkeit und Erinnerung, über den Zusammenhang zwischen dem Wunsch unserer Zeit, zu vergessen, und der Art und Weise, wie wir uns dem Dämon der Geschwindigkeit hingegeben haben. Und über "Tänzer", die von der Leidenschaft besessen sind, gesehen zu werden, und für die das Leben nur eine immerwährende Show ist, die jede Intimität und jede Freude ausschließt.