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Recognition or Disagreement: A Critical Encounter on the Politics of Freedom, Equality, and Identity
Axel Honneth ist vor allem für seine Kritik der modernen Gesellschaft bekannt, die sich auf ein Konzept der Anerkennung stützt. Jacques Ranciere hat eine einflussreiche Theorie der modernen Politik entwickelt, die auf Meinungsverschiedenheiten beruht.
Ihren Gedanken liegt die Sorge um die Logik des Ausschlusses und der Beherrschung zugrunde, die die heutigen Gesellschaften strukturieren. In einem seltenen Dialog erkunden die beiden Philosophen die Gemeinsamkeiten und Spannungen zwischen ihren Perspektiven, um neue Ideen für den sozialen und politischen Wandel zu entwickeln. Honneth sieht die moderne Gesellschaft als ein Feld, in dem die Logik der Anerkennung dem Einzelnen immer mehr Möglichkeiten der Freiheit bietet und ein ständiger Katalysator für Veränderungen ist.
Ranciere sieht das Soziale als eine polizeiliche Ordnung und das Politische als eine Kraft, die Gleichheit radikal durchsetzen muss. Honneth behauptet, dass Rancieres Konzeption des Politischen außerhalb der tatsächlichen historischen Gesellschaften liegt und einen problematischen Wunsch nach Gleichmacherei beinhaltet.
Ranciere argumentiert, dass Honneths Theorie der Anerkennung auf einer allzu substanziellen Auffassung von Identität und Subjektivität beruht. Ihr leidenschaftlicher Austausch soll das politische Projekt der kritischen Theorie voranbringen, indem er die Kluft zwischen der deutschen und der französischen postmarxistischen Tradition überwindet und neue Rahmenbedingungen für Gerechtigkeit vorschlägt.