Bewertung:

In William Vollmanns „Argall“ wird die frühe Kolonisierung Virginias anhand der Figur des John Smith untersucht. Der Roman zeichnet sich durch seine stilistische Prosa aus, die die Literatur des 17. Jahrhunderts nachahmt und ein langsames, aber ästhetisch reiches Leseerlebnis bietet. Er befasst sich mit der menschlichen Verfassung, der spirituellen Suche und der Desillusionierung der Kolonisten und schildert ihre Träume und die Gewalt, die sie mit sich bringen. Die Erzählung, die sich durch die Schönheit der Prosa auszeichnet, trägt zu ihrer mythischen Qualität bei, auch wenn sie aufgrund der archaischen Sprache etwas dicht und nicht leicht zu lesen ist.
Vorteile:⬤ Schöne und stilistische Prosa, die die Erzählung aufwertet.
⬤ Thematisch reichhaltig und erforscht die Tiefe des menschlichen Zustands und der spirituellen Suche.
⬤ Zeigt John Smith als eine nachvollziehbare Figur, die einem banalen Leben entkommen will.
⬤ Kann auf historischer Ebene gelesen werden und spricht gleichzeitig universelle menschliche Eigenschaften an.
⬤ Bietet lebendige und bewegende Bilder, die es zu einem potenziellen ästhetischen Meisterwerk machen.
⬤ Langsames Tempo mit Abschnitten, die sich zu wiederholen scheinen.
⬤ Die archaische Sprache kann für manche Leser schwierig und abschreckend sein.
⬤ Themen wie Gewalt und Desillusionierung können eine deprimierende Stimmung erzeugen.
⬤ Der dichte Erzählstil kann manchmal undurchdringlich wirken.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Argall: The True Story of Pocahontas and Captain John Smith
Von dem mit dem National Book Award ausgezeichneten Autor von Europe Central - einer äußerst originellen fiktiven Geschichte von Pocahontas, John Smith und der Kolonie Jamestown in Virginia
In Argall, dem dritten Roman seiner Serie Sieben Träume, wechselt William T. Vollmann zwischen extravaganter elisabethanischer Sprache und düsterem Realismus, um der Legende um Pocahontas, John Smith und die Gründung der Kolonie Jamestown in Virginia auf den Grund zu gehen - und den Verrat, die Enttäuschungen und die Gräueltaten, die dahinter stehen.
Mit der gleichen panoramischen Vision, mythischen Sensibilität und stilistischen Kühnheit, die er in die vorangegangenen Romane der Seven Dreams-Reihe eingebracht hat - die bei ihrer Entstehung als „das wichtigste literarische Projekt der 90er Jahre“ (The Washington Post) gepriesen wurde -, setzt Vollmann seine äußerst originelle fiktive Geschichte des Zusammenstoßes von amerikanischen Ureinwohnern und Europäern in der Neuen Welt fort. Indem er Amerikas Vergangenheit als Tragödie, Alptraum und blutiges Spektakel rekonstruiert, erfindet Vollmann nichts weniger als den amerikanischen Roman neu.