Bewertung:

Das Buch „Dolores“ von Vollmann wird für seine kühne Auseinandersetzung mit dem Thema Crossdressing und Geschlechtsidentität sowie für seine ausführlichen Erörterungen antiker Fotografietechniken gelobt. Die Leser empfinden es als eine provokante und herausfordernde Lektüre, die sich mit Themen wie Weiblichkeit und Schmerz auseinandersetzt. Die begleitende visuelle Kunst wird wegen ihrer Schönheit und Bedeutung gewürdigt. Einige Leser merken jedoch an, dass der Inhalt schwierig sein kann und eine tiefe Auseinandersetzung mit den Themen erfordert.
Vorteile:⬤ Kühnes Erforschen von Crossdressing und Geschlechtsidentität.
⬤ Interessante, detaillierte Erörterungen antiker Fotografietechniken.
⬤ Provokative Themen, die den Leser herausfordern.
⬤ Schöne Abbildungen von Fotografien, Aquarellen und Holzschnitten.
⬤ Ein breites Spektrum an relevanten Themen, die im Text behandelt werden.
⬤ Keine leichte Lektüre; könnte für manche zu anspruchsvoll sein.
⬤ Einige Feinheiten und Details können im Druck verloren gehen, verglichen mit dem Betrachten von Kunst in Person.
⬤ Der Inhalt könnte aufgrund der Erforschung von Schmerz und komplexen Themen unangenehm sein.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Book of Dolores
William T.
Vollmann ist mit islamischen Kommandos ins sowjetisch besetzte Afghanistan gereist, hat im Winter eine einsame Strecke am magnetischen Nordpol zurückgelegt, ist auf Güterzüge aufgesprungen, hat die stattlichen alten Schönheiten des japanischen Noh-Theaters studiert und sich mit Straßenprostituierten auf der ganzen Welt angefreundet - alles im Interesse, ein wenig mehr über das Leben zu erfahren. Jetzt, mit Mitte fünfzig, macht sich Vollmann auf den Weg, was für einen heterosexuellen genetischen Mann wohl unmöglich ist: sich als Frau vorzustellen.
In seinen Fotografien, Druckgrafiken und Aquarellzeichnungen porträtiert er sein Alter Ego Dolores mit einer gewissen Skurrilität und manchmal auch mit Grausamkeit, denn Dolores würde gerne attraktiv sein oder zumindest als Frau durchgehen, aber der alternde männliche Körper, in dem sie gefangen ist, erfordert geringere Erwartungen. Die Zeichnungen und Blockdrucke, die ohne die Brille der Künstlerin entstanden sind, zeigen Dolores so, wie sie sich selbst vorstellt. Das Buch von Dolores bringt das Genre der Selbstporträts auf eine neue Ebene der Verletzlichkeit und des Mutes.
Dabei bietet es virtuose Darbietungen der fotografischen Techniken des neunzehnten, zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts, einschließlich der verführerisch schwierigen Gummibichromat-Methode. Jeder Abschnitt des Buches wird von einem Essay über Motive und Techniken begleitet.