Bewertung:

Das Buch von Rowan Williams bietet eine gründliche Untersuchung des theologischen und historischen Kontextes, der Arius und die Debatten der frühen Kirche über die Natur Christi umgibt. Es stellt eine gründliche Analyse dar, die sowohl Gelehrte als auch allgemeine Leser anspricht, obwohl es für seine Komplexität und seinen anspruchsvollen Charakter bekannt ist. Die Arbeit ist gut recherchiert und trägt wesentlich zum Verständnis des Arianismus und der Orthodoxie in der christlichen Theologie bei.
Vorteile:⬤ Philosophisch tiefgründig und gut argumentiert.
⬤ Gründliche Recherche und eine umfassende Untersuchung des historischen Kontextes.
⬤ Zugängliche Zusammenfassungen machen komplexe Ideen auch für Laien verständlich.
⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive auf Arius als missverstandenen konservativen Theologen.
⬤ Hervorragende Quelle für Diskussionen über Theologie und Kirchengeschichte.
⬤ Schwierig zu lesen, erfordert oft Hintergrundwissen über griechische Philosophie und Kirchengeschichte.
⬤ Kann unerträglich detailliert sein, was allgemeine Leser überfordern kann.
⬤ Es fehlt eine geradlinige Erzählung, da es eher theologisch als biografisch ist.
⬤ Nicht zu empfehlen für diejenigen, die eine knappe oder leichte Lektüre suchen.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Arius: Heresy and Tradition
Arius gilt weithin als das Hauptwerk von Rowan Williams. Lange vergriffen und nie zuvor als Taschenbuch erhältlich, wurde es nun neu überarbeitet.
Diese erweiterte und aktualisierte Ausgabe ist ein bedeutendes Verlagserlebnis. Der Arianismus wurde als die "archetypische christliche Häresie" bezeichnet, weil er die Göttlichkeit Christi leugnet. In seiner meisterhaften Untersuchung des Arianismus argumentiert Rowan Williams, dass Arius selbst ein engagierter theologischer Konservativer war, dessen Anliegen es war, den freien und persönlichen Charakter des christlichen Gottes zu verteidigen.
Seine "Häresie" entstand aus dem Versuch, die traditionelle biblische Sprache mit radikalen philosophischen Ideen und Techniken zu verbinden, und war von Anfang an mit Fragen der Autorität in der Kirche verbunden. So ging es in der Krise des frühen vierten Jahrhunderts nicht nur um die Lehre von Gott, sondern auch um die Beziehungen zwischen Kaisern, Bischöfen und "charismatischen" Lehrern in der kirchlichen Entscheidungsfindung.
Im Laufe seiner Erörterung wirft Williams die wichtigen weitergehenden Fragen auf, wie Häresie definiert wird und wie sich bestimmte Formen des Traditionalismus in Häresie verwandeln. Ergänzt durch einen neuen Anhang, in dem Williams sich mit bedeutenden wissenschaftlichen Arbeiten seit 1987 auseinandersetzt, ist dieses Buch eine faszinierende Lektüre für jeden, der sich für Kirchengeschichte und die Entwicklung der christlichen Lehre interessiert.