Bewertung:

Das Buch bietet einen strukturierten Überblick über die Geschichte der britischen Comics von der Mitte der viktorianischen Ära bis zur Gegenwart. Zwar werden einige wichtige Figuren wie Dan Dare und Ali Sloper ausführlich behandelt, aber es fehlt eine gründliche Untersuchung des kulturellen Kontextes und der Wechselwirkung zwischen Comics und der britischen Gesellschaft. Der Text ist manchmal langweilig und vertritt keine starken Meinungen, was dem Engagement abträglich ist.
Vorteile:⬤ Gut strukturiert und angemessen lang für den Inhalt
⬤ enthält wertvolle Informationen und interessante Fakten
⬤ enthält bemerkenswerte Charaktere und Illustrationen
⬤ ermutigt die Leser, die Bedeutung von Comics in der Kultur neu zu bewerten.
⬤ Der Text kann langweilig sein und lässt starke Meinungen vermissen
⬤ erfüllt nicht die Erwartungen an eine Kulturgeschichte
⬤ einige Schlüsselaspekte der Comic-Entwicklung und der kulturellen Interaktion sind untererforscht
⬤ in einigen Ausgaben fehlen Abbildungen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
British Comics: A Cultural History
James Chapman argumentiert, dass sich britische Comics von ihren internationalen Pendants unterscheiden, und zeigt auf einzigartige Weise, welche wichtige Rolle sie im fantasievollen Leben der britischen Jugend - und einiger Erwachsener - gespielt haben. In dieser unterhaltsamen Kulturgeschichte britischer Comic-Hefte und -Magazine zeigt James Chapman, wie sich Comics im frühen zwanzigsten Jahrhundert vom Vergnügen für Erwachsene zum fantasievollen Lesestoff für Kinder wandelten.
Beginnend mit dem ersten britischen Comic, Ally Sloper - bekannt als „eine Auswahl, witzig, sentimental und ernst, zum Nutzen von alten Jungs, jungen Jungs, ungeraden Jungs im Allgemeinen und sogar Mädchen“ - beschreibt er die Blütezeit der Comics in den 1950er und 60er Jahren, als Titel wie School Friend und Eagle eine Million Exemplare pro Woche verkauften. Chapman analysiert auch die wichtigsten Genres, darunter Schulmädchenfantasien und Sport- und Kriegsgeschichten für Jungen; die Entwicklung einer neuen Gattung von Gewaltcomics in den 1970er Jahren, darunter die umstrittenen Action und 2000ad; und den Versuch des amerikanischen Verlags Marvel, mit Captain Britain einen neuen Helden für den britischen Markt zu schaffen. Unter Berücksichtigung der Arbeit wichtiger zeitgenössischer Comic-Autoren wie Alan Moore, Grant Morrison, Ian Edginton, Warren Ellis und Garth Ennis reicht Chapmans Geschichte bis in die Gegenwart und umfasst erwachsenenorientierte Comics wie Warrior, Crisis, Deadline und Revolver sowie alternative Comics wie Viz.
Durch einen Blick auf die sich verändernde Struktur der Comicverlagsindustrie und die Art und Weise, wie Comicverleger, -autoren und -künstler auf den Geschmack ihrer Konsumenten reagiert haben, argumentiert Chapman schließlich, dass britische Comics unverwechselbar sind und sich von amerikanischen, französischen und japanischen Comics unterscheiden. Als unschätzbares Nachschlagewerk für alle Comic-Sammler und -Fans in Großbritannien und darüber hinaus zeigt British Comics die wichtige Rolle, die Comics im fantasievollen Leben junger und alter Leser gespielt haben.