Bewertung:

Carmilla von J. Sheridan LeFanu ist eine klassische Vampirgeschichte, die noch vor Dracula spielt und Themen wie Freundschaft, Verführung und Horror miteinander verbindet. Anhand der Geschichte eines jungen Mädchens namens Laura und ihrer Beziehung zu der geheimnisvollen Carmilla werden gotische Elemente des Begehrens und die Natur des Vampirismus erforscht. Obwohl das langsame Tempo und die altmodische Prosa einige moderne Leser abschrecken mögen, finden diejenigen, die eine subtile Erzählweise und die Entwicklung der Charaktere zu schätzen wissen, das Buch fesselnd und sehr lohnend.
Vorteile:Fesselnde Gothic-Atmosphäre, reichhaltige Charakterentwicklung, Einflüsse auf spätere Vampirliteratur, Erforschung von Themen wie Begehren und Frauenfreundschaften, fesselnde Erzählung, geeignet für Leser, die klassische Literatur schätzen.
Nachteile:Bewusstes Tempo könnte für manche zu langsam sein, die Sprache ist archaisch und kann anspruchsvoll sein, weniger intensiv im Vergleich zu modernen Horror- und Vampirgeschichten, einige Formatierungsprobleme in bestimmten Ausgaben.
(basierend auf 339 Leserbewertungen)
Carmilla (1872) ist eine Novelle von Joseph Sheridan Le Fanu. Le Fanus Werk, das sechsundzwanzig Jahre vor Bram Stokers Dracula veröffentlicht wurde, gilt als ein wichtiger früher Beitrag zum Genre der Vampirromane.
Im Fallbuch von Dr. Hesselius, einem Mediziner mit detektivischem Gespür, findet sich die Geschichte von Laura, einem Teenager mit einem seltsamen Geheimnis. Laura, die von ihrem Vater, einem Witwer, der kürzlich seine Karriere im Dienste des österreichischen Kaiserreichs beendet hat, in einem Schloss aufgezogen wurde, wird seit ihrer Jugend von einer schönen, gespenstischen Frau heimgesucht, die sie nachts besucht. Mit achtzehn Jahren erwartet sie den Besuch von Bertha Rheinfelt, der Nichte eines Freundes ihres Vaters. Als Bertha jedoch auf mysteriöse Weise stirbt und ein Mädchen namens Carmilla unter merkwürdigen Umständen auf das Schloss gebracht wird, befürchtet Laura, dass sich der Kreis der Vergangenheit geschlossen hat. Doch bald überwindet sie ihre Trauer und freundet sich mit Carmilla an. Doch das Verhalten des Mädchens erweist sich bald als beunruhigend. Carmilla neigt zum Schlafwandeln, verschläft den Tag, weigert sich, an Gebeten teilzunehmen, und macht Laura romantische Avancen. Sie wird von seltsamen und gewalttätigen Träumen heimgesucht und wacht eines Nachts auf, um Carmilla am Fußende ihres Bettes zu entdecken, mit Bisswunden an ihrem Hals. Ihr Vater greift ein und bringt sie in ein Dorf in der Nähe. Auf dem Weg dorthin treffen sie Berthas Onkel, der ihnen die erschreckenden Details ihres Schicksals erzählt. Es wird klar, dass Carmilla, wer auch immer sie ist, bei weitem nicht das unschuldige junge Mädchen ist, das sie vorgibt zu sein.
Mit einem wunderschön gestalteten Einband und einem professionell gesetzten Manuskript ist diese Ausgabe von Joseph Sheridan Le Fanus "Carmilla" ein Klassiker der irischen Literatur, der für moderne Leser neu interpretiert wurde.