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Carmilla des irischen Schriftstellers Sheridan Le Fanu ist eine Gothic-Novelle aus dem Jahr 1872. Viele betrachten sie als eines der ersten Werke der Vampirliteratur.
Sie wurde zunächst als Fortsetzungsroman veröffentlicht und erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die von einem weiblichen Vampir namens Carmilla verfolgt wird, der sich später als Mircalla, Gräfin Karnstein, herausstellt. Die Figur ist ein typisches Beispiel für einen Vampir, der romantische Begierden gegenüber der Protagonistin äußert. Die Novelle wurde bereits mehrfach verfilmt.
Wie andere literarische Vampire des 19. Jahrhunderts ist auch Carmilla ein Produkt einer Kultur mit strengen sexuellen Sitten und spürbarer religiöser Angst.
Sie wählt zwar ausschließlich weibliche Opfer aus, geht aber nur mit wenigen eine emotionale Beziehung ein. Le Fanus Werk wurde als Einfluss auf Bram Stokers Meisterwerk des Genres, Dracula, angesehen. Wie andere Vampire war auch Carmilla nachtaktiv, aber nicht an die Dunkelheit gebunden.
Sie war in der Lage, ihre Gestalt zu verändern und durch feste Wände hindurchzugehen. Carmilla funktioniert als Gothic-Horror-Geschichte, weil ihre Opfer so dargestellt werden, dass sie einer perversen und unheiligen Versuchung erliegen, die schwere metaphysische Folgen für sie hat.